Disziplin lernen: 15 Tipps für dauerhafte Selbstdisziplin
Lass mich raten, du möchtest:
- Disziplin lernen.
- ohne Anstrengung deine Ziele erreichen.
- endlich langfristig dranbleiben.
- dich zum lernen motivieren.
- dich endlich mal auf die wichtigen Dinge konzentrieren, anstatt herumzueiern.
- ordentlicher und organisierter werden.
- regelmäßiger zum Sport gehen.
In diesem Artikel erfährst du, wie all das geht.
Denn all diesen Wünschen liegt eine entscheidende Fähigkeit zugrunde.
Die Fähigkeit zur Selbstdisziplin.
Ich weiß, das Wort klingt erstmal unsexy.
Doch du musst keine Angst haben.
Disziplin zu lernen ist einfach.
Falls du dich gerade nicht zu den diszipliniertesten Menschen zählst, ist das in Ordnung.
Denn ich kann ich dir versichern: Jeder Mensch kann es schaffen.
Auch wird es dich nicht Stunden deiner Zeit kosten und Unmengen an Energie verschlingen.
Es dreht sich alles darum, ein paar simple Tipps in dein Leben zu integrieren.
Wenn du dadurch erst einmal ordentlich Fahrt aufgenommen hast, musst du dir nur noch selten Sorgen um deine Selbstdisziplin machen.
Sie ist einfach da.
Wie hört sich das an? Gut?
Na dann geht es direkt los.
Disziplin lernen macht sexy und erfolgreich
Psychologen haben herausgefunden, dass das Geheimnis zur Lebenszufriedenheit hauptsächlich aus zwei Dingen besteht: Disziplin und Intelligenz.
Während wir unsere Intelligenz nur bedingt verbessern können, haben wir eine Menge Einfluss auf unsere Disziplin.
Verschiedene Studien zeigen, dass ein hohes Maß an Selbstdisziplin Gesundheit, Wohlstand und Erfolg positiv beeinflusst.
Über je mehr Selbstdisziplin wir verfügen, desto höher stehen die Chancen, dass wir später ein erfülltes Leben führen.
Der Marshmallow-Test
Zu genau dem selben Schluss kam schon ein paar Jahrzehnte früher das berühmte Marshmallowexperiment von Walter Mischel.
Je länger Kinder der Versuchung widerstehen konnten, einen Marshmallow zu verspeisen (mit der Aussicht auf einen weiteren, wenn sie es 5 endlos lange Minuten schaffen), desto glücklicher und erfolgreicher waren sie im späteren Leben.
Sie lebten außerdem in stabileren Beziehungen und waren gesünder als die Vergleichsgruppe.
Macht durchaus Sinn. Es hat noch niemand seine Träume um elf Uhr morgens aus seinem warmen Bettchen verwirklicht.
Ich sehe es immer wieder: Der einzige Unterschied zwischen erfolgreichen und erfolglosen Menschen ist, dass die erfolgreichen ausdauernd und diszipliniert an ihrer Sache arbeiten.
Das wars.
Talent und Intelligenz können da einpacken.
Selbstisziplin ist keine Zauberei
Wenn das mal keine super Neuigkeiten sind. Denn Disziplin lernen kann jeder.
Also kann auch jeder erfolgreich und zufrieden werden.
Doch müssen wir uns bei unserem Disziplinraining an ein paar Grundsätze halten, sonst geht das Projekt ordentlich in die Hose.
Disziplin kannst du dir wie einen Muskel vorstellen. Sie muss sie beansprucht werden, um zu wachsen.
Der Extremkünstler David Blaine sagt dazu: „Wenn wir uns ständig kleine Dinge vornehmen und umsetzen, dann können wir nach und nach immer größere Ziele erreichen. Wir trainieren unser Gehirn darauf, uns dabei zu helfen.“
Trainierst du in einem Bereich des Lebens deine Disziplin, so kannst du sie in allen anderen Bereichen ebenfalls benutzen.
Ein Beispiel:
Ich möchte regelmäßig zum Sport gehen. Doch irgendwie entwickelt mein Sofa schier unmenschliche magnetische Kräfte.
Ich bekomme meinen Hintern nicht hoch.
Eine kleine Disziplin-Herausforderung wäre jetzt, trotzdem aufzustehen und eine Runde schnell um den Block zu gehen.
Danach können wir uns dem Müßigang wieder hingeben. Beim nächsten Mal fällt mir das Aufstehen dann schon ein wenig leichter. So geht das immer weiter.
Ich hab es früher folgendermaßen gemacht.
Wenn ich einen Artikel geschrieben habe und gerade Feierabend machen wollte, dann habe ich noch 5 Minuten draufgelegt.
Das tat nicht weh und war einfach, hat meine Disziplin aber enorm verbessert.
Das Coole dabei ist: Wir überfordern uns nicht und trainieren gleichzeitig unseren Disziplin-Muskel.
Wenn wir uns regelmäßig kleine Disziplinherausforderungen suchen, dann bauen wir Tag für Tag Disziplin auf.
15 simple Tipps für unbestechliche Selbstdisziplin
Jetzt zeige ich dir 15 Tipps, um dauerhaft diszipliniert leben zu können.
Keine Sorge, diese Tipps sind wirklich einfach umzusetzen.
Ich lebe nach dem Credo: Die einfachsten Übungen sind die besten.
Wichtig ist dabei: Gehe nicht zu verbissen an die Angelegenheit heran. Das killt die Disziplin, bevor sie entstehen kann.
Auf der anderen Seite: Wenn dir etwas wirklich Spaß macht, brauchst du dazu viel Disziplin?
Sei daher so leicht und locker, wie möglich.
Sieh das ganze als Experimentierfeld. Entdecke neue Möglichkeiten.
Das Schlimmste, was passieren kann ist, dass du dir unnötig Druck machst.
Du musst nicht alles perfekt machen.
Auch musst du nicht alles bis morgen früh in dein Leben integriert haben.
Ich wünsche dir ganz viel Freude mit den Tipps,
Los geht’s!
1. Mach es dir einfacher
Gerade beim Thema Disziplin legen wir uns mehr Steine in den Weg, als wir denken.
Wenn wir mit dem Rauchen aufhören wollen und überall in der Bude angebrochene Zigarettenschachteln und Aschenbecher stehen, fordert das unsere Disziplin mehr, als notwendig wäre.
Als ich mich entschieden habe, weniger Zucker zu essen, hatte ich ab diesem Zeitpunkt keine Süßigkeiten mehr in der Wohnung.
Wollte ich einen Schokoriegel, hätte ich nach unten zum Laden gehen müssen. So fiel es mir viel leichter, in dieser Situation zur gesünderen Banane zu greifen.
Einige weitere Ideen:
- Du möchtest dich gesünder ernähren: Achte darauf, dass du nur noch gesunde Sachen einkaufst und zu Hause liegen hast.Anstatt selbst in den Supermarkt zu gehen, kann man sich einfach eine Gemüsekiste zusammenstellen, die sogar bis vor die Haustür geliefert wird.
- Du möchtest produktiver Arbeiten: Lege dein Handy weg und trenne deinen Computer wenn möglich für eine Zeit vom Internet.Ich achte rigoros darauf, dass auf meinem Handy keinerlei Popups für Nachrichten oder Mails eingestellt sind, wenn ich arbeite.Ich habe alle Apps deinstalliert, die mich ablenken. Außerdem läuft bei mir ein Plugin, welches den Newsfeed von Facebook dauerhaft ausblendet und eines, das während einer Arbeitssession bestimmte Seiten wie Youtube, Facebook, Reddit, … komplett blockiert.
- Du möchtest sportlicher und beweglicher sein: Kauf dir einen Stehtisch und arbeite eine Zeit im stehen.
2. Frage nicht nach dem „Wie“, sondern nach dem „Wieso“
Viele Menschen können langfristig nicht genügend Disziplin aufbringen, weil sie gar nicht wissen, wofür.
Wenn dir mal die Motivation ausgeht, dann stell dir folgende Frage: “Wieso habe ich mir dieses Ziel gesetzt?”
Beispiel:
“Wieso will ich regelmäßig meditieren?”
Hier gibt es eine Menge Möglichkeiten:
“Weil ich entspannter sein will.”
“Weil ich Erleuchtung finden möchte.”
“Weil ich mich länger konzentrieren will.”
“Weil ich klarer denken möchte.”
“Weil ich dadurch erfolgreicher sein will.”
Was auch immer es ist: Stell es dir vor. In großen, bunten Bildern. Ausführlich.
Fühle, wie es sich anfühlt, wenn du dein Ziel erreicht hast. Sieh dich in dem Moment, in dem du erfolgreich bist.
- Wie reagieren andere auf dich?
- Was fühlst du?
- Was sagst du?
- Wo bist du gerade?
Alleine das wird dir eine Menge Motivation geben.
Menschen, die das vergessen, fokussieren sich stattdessen oft auf die unangenehmen Dinge.
Wenn ich immer nur darüber nachdenke, wie anstrengend und nervig alles ist, dann wird mich die Motivation selbstverständlich schnell verlassen.
3. Setze dir die richtigen Ziele
Im vorherigen Punkt haben wir nach dem “Wieso” unserer Ziele gefragt.
Doch was ist, wenn wir kein vernünftiges “Wieso” finden können?
Dann haben wir einen entscheidenden Fehler bei der Zielsetzung gemacht.
Höchstwahrscheinlich werden wir uns ein Ziel ausgesucht haben, das uns am Allerwertesten vorbei geht.
Da ist es natürlich kein Wunder, wenn unsere Motivation so tief hängt, wie der Bauch von Ottfried Fischer.
Sich für unbedeutende Ziele zu entscheiden, geht leider sehr schnell.
Viel zu oft werden wir von Werbung oder unserem Umfeld manipuliert.
Deshalb achte beim setzen deiner Ziele ganz genau auf dein Gefühl.
- Erfüllten dich Gedanken an dein Ziel mit einem angenehmen Wohlbefinden?
- Kribbelt es im Bauch?
- Gibt es dir Energie?
- Bist du aufgeregt und hast Lust, jedem Menschen davon zu erzählen?
Oder sieht es vielleicht eher so aus:
- Du hast das Ziel gewählt, um anderen zu gefallen.
- Du hast es aus Angst gewählt, sonst nicht überleben zu können (Bsp: Job).
- Denkst du an dein Ziel, spürst du inneren Widerstand.
Erinnere dich zurück, als du ein Kind warst.
Als ich damals darüber nachgedacht habe, in den Wald zu fahren und ein Baumhaus zu bauen, bin ich innerlich fast explodiert vor Freude und Energie.
Das ist das Gefühl, dass du haben solltest, wenn du dir Ziele setzt.
Ich denke mal, dann wären alle Disziplinprobleme für dich gelöst.
Das würde man in Fachkreisen dann intrinsische Motivation nennen.
Möchtest du tiefer eintauchen und dich auf einer tieferen Ebene kennenlernen, dann schau dir einmal meinen Artikel zum Thema „Wer bin ich?“ an.
Ergänzung
Hast du ein Ziel gefunden, dass sich schon ganz gut anfühlt, aber bei dem noch einige kleine Widerstände da sind, passe das Ziel an.
Schreibe es dir auf und verändere einzelne Worte und Sätze. Mach das solange, bis du ein wirklich gutes Gefühl hast.
Bei mir funktioniert es immer gut, wenn ich Worte wie “gelassen” oder “entspannt” mit einbaue.
Bsp: “Ich baue mir entspannt und in meinem Tempo ein Online-Unternehmen auf, von dem ich bequem leben kann, während ich von den schönsten Plätzen der Welt aus arbeite.”
Wow, immer noch Bauchkribbeln, obwohl ich das Ziel schon längst erreicht habe :)
4. Streamline dein Leben
Es fällt uns viel leichter, Dinge zu tun, die sowieso “auf dem Weg” liegen.
Ein kleines Beispiel: Du musst ein wichtiges Dokument aus deinem Ordner heraussuchen.
Wo der Ordner schon einmal aufgeschlagen ist, heftest du noch eben die Rechnungen ein, die schon seit 3 Monaten auf deinem Schreibtisch Staub fangen.
Das hättest du vorher wahrscheinlich nicht einfach so getan.
Diesen Mechanismus können wir für uns nutzen. Wenn wir etwas an Aktivitäten anhängen, die wir sowieso tun, dann fällt und das viel leichter.
Einige Ideen um dein Leben weiter zu Streamlinen:
- Du möchtest jeden Morgen Yoga machen: Lege deine Klamotten und die Yogamatte direkt neben dein Bett. So kannst du direkt nach dem Aufstehen deine 5 Minuten machen ohne erst alles zusammenzusuchen und eine Entscheidung treffen zu müssen.
- Du willst eine neue Sprache lernen: Lege dir eine Vokabelliste neben deine Zahnbürste. So kannst du jeden Morgen und jeden Abend ein paar Vokabeln lernen. Was meinst du, wieviele Vokabeln du so in einem Jahr schaffst.
- Du hast dir vorgenommen, mehr Sport zu machen: Dann bringe doch demnächst in Sportklamotten Briefe weg oder den Müll runter. So kannst du danach direkt eine kleine Runde drehen.
- Werde hier selbst kreativ und überlege, an welchen Punkten du dein Leben streamlinen kannst.
5. Eine Aufgabe nach der anderen
Am besten nehmen wir uns ein Ziel nach dem anderen vor.
Sonst droht die Gefahr, dass wir uns überfordern und vorzeitig erschöpfen.
Wollen wir gleichzeitig:
- besser auf unsere Ernährung achten.
- uns das Rauchen abgewöhnen.
- mehr Sport machen.
- dabei noch an unserer Produktivität feilen.
…sind wir schnell ausgelaugt und unser Kartenhaus fällt ineinander zusammen.
Es geht darum, seine Disziplin intelligent einzusetzen.
Jeder von uns kennt das Neujahrsyndrom. Wir nehmen uns für das neue Jahr unendlich viel vor, nur um dann genauso weiterzumachen, wie immer.
Disziplin intelligent nutzen bedeutet, mit ihr seine Gewohnheiten Schritt für Schritt zu verändern.
Für gute Gewohnheiten brauchen wir nämlich keine Disziplin mehr.
Entscheide dich für eine Sache und fokussiere dich auf sie.
Schaue, welche Veränderung dir in deinem Leben gerade am wichtigsten ist und mache sie für mindestens 30 Tage zur Priorität.
Dann hast du eine Gewohnheit entwickelt und kannst dich der nächsten Sache widmen.
6. Fange klein an
Einer der größten Fehler ist, sich direkt zu überfordern.
Ich kann’s verstehen: In den Momenten, in denen wir uns etwas vornehmen, haben wir eine Menge Energie.
Wir sind motiviert. Deshalb glauben wir auch dran, zukünftig vier Mal die Woche 5km joggen gehen zu können.
Doch was wir in diesem Hochphasen selten bedenken ist, dass auch wieder Phasen mit weniger Energie kommen.
Als ich anfing mit regelmäßiger Meditation anfing, hab ich eine Minute gesessen.
Ja, du hast richtig gehört.
Eine Minute Meditation.
Ich bin fest davon überzeugt, dass meine heutige Praxis von 2×30 Minuten am Tag auf diese Entscheidung zurückzuführen ist.
Hätte ich gleich mit 10 Minuten angefangen, hätte ich mich zu sehr anstrengen müssen.
Dann wäre es mir am nächsten Tag fünfmal so schwer gefallen, mich wieder hinzusetzen.
So musste ich auch am nächsten Tag nur eine Minute schaffen. Total einfach. Es hat sogar Spaß gemacht.
Am darauffolgenden Tag war ich viel motivierter und habe mich direkt entschlossen, sogar zwei Minuten zu sitzen.
Teilen wir große Ziele in kleine Teilziele auf, dann sehen diese Ziele viel schaffbarer aus.
Es fällt uns viel leichter, anzufangen.
- Du willst anfangen, Sport zu treben: Fange mit 5 Minuten schnellem gehen an oder mit einen Sit-up am Tag. Erhöhe das dann in deinem Tempo.
- Du willst abnehmen: Lasse zuerst 3x in der Woche eine Beilage in der Kantine weg.
- Du möchtest selbstbewusster werden: Frage zum Anfang einmal in der Woche jemand fremden nach der Uhrzeit.
7. Schließe Aufgaben komplett ab
Immer, wenn wir etwas nur halb abschließen, schwirrt es uns unentwegt im Kopf herum.
Das zerrt an uns und verbraucht Disziplin.
Geistig ermahnen wir uns immer wieder, die Aufgabe endlich zu erledigen.
Der Zeigarnikeffekt besagt: „Unerledigte Aufgaben bleiben viel besser im Gedächtnis haften, als erledigte.“
Schließe also so viele Aufgaben wie möglich komplett ab.
Bei Aufgaben, die sich nicht im Handumdrehen erledigen lassen, können wir einen Plan erstellen.
Sobald dieser Plan erstellt ist, hört unser Unterbewusstsein auf, uns ständig wieder an die Aufgabe zu erinnern.
Es entsteht Ruhe im Kopf.
So sparen wir erheblich an Ressourcen ein. Diese können wir dann sinnvoller einsetzen, als uns dafür schuldig zu fühlen, eine Aufgabe nur halb abgeschlossen zu haben.
8. Lebe in einer sauberen Umgebung
Was für viele absolut selbstverständlich klingt, ist für andere wiederum nicht unbedingt Alltag.
Untersuchungen haben ergeben: Eine saubere, ordentliche Umgebung steht in positivem Zusammenhang mit Selbstdisziplin.
Also bringe deine Bude in Ordnung und ernte dadurch ein Plus an Disziplin.
9. Belohne dich selbst
Sich selbst zu belohnen gibt dem Einsatz von Disziplin eine ganz neue Bedeutung.
Wenn wir die Disziplin nur benutzen, um uns etwas vorzuenthalten, dann führt das auf Dauer zu einer Menge Stress.
Nutzen wir sie jedoch, um hinterher eine Belohnung zu erlangen, sieht die Welt auf einmal ganz anders aus.
„Dann können selbst die langweiligsten Aufgaben genußvoll werden.“
Wie wir am Beispiel von PC-Spielen sehen können, funktioniert solch ein System sehr gut.
Bei den meisten Spielen liegt die Betonung auf Belohnung und nicht auf Bestrafung.
Hat man eine Runde verloren denkt man nicht, gescheitert zu sein – man denkt, noch nicht erfolgreich gewesen zu sein.
Dieses Gefühl können wir entstehen lassen, wenn wir uns immer wieder für unsere Erfolge belohnen.
Jeder muss da selbst schauen, womit er sich belohnt. Die Belohnung muss für dich einen hohen Wert haben.
10. Nimm Schwung auf
Wenn du schon 17 Tage lang regelmäßig meditierst, dann fällt der 18. Tag auch nicht schwer.
Wenn du jedoch 3 Tage meditiert hast, dann 5 Tage Pause machst und dann wieder anfangen willst – das kann heiter werden.
Viele Menschen denken, die Dinge blieben immer so anstrengend, wie sie am anfang sind.
Wenn wir mit einer neuen Sache anfangen, dann brauchen wir Disziplin. Das kann sich manchmal etwas überfordend anfühlen.
Der große Denkfehler kommt aber noch: Wir glauben nun, dass es jetzt jeden Tag so anstrengend sein wird.
Unbewusst schlussfolgern wir daraus eine sehr ungünstige Kosten-Nutzen Rechnung.
Die Wahrheit ist jedoch: Je länger wir etwas tun, desto leichter fällt es uns.
Gerade erst habe ich mit meinem Mitbewohner in der Küche gesprochen. Er hat mir erzählt, dass er jeden Morgen kalt duscht, seitdem er elf Jahre alt ist.
Er fühlt sich richtig merkwürdig, wenn er es nicht tut.
Würde ich jetzt anfangen, jeden Morgen kalt zu duschen, dann wäre das am Anfang ein großer Kraftakt.
Bliebe ich jedoch für eine Zeit dran, fiele es auch mir immer leichter.
Also, wenn du dich nicht durchringen kannst, auf Süßes zu verzichten, dann lass dir gesagt sein: Es wird dir bald schon viel leichter fallen.
Wenn es sich für dich viel zu anstrengend anfühlt, zum Sport zu gehen, dann ruf dir in deine Erinnerung, dass du dich bald schon förmlich dort hingezogen fühlen wirst.
11. Verbünde dich mit anderen
Gemeinsam sind wir stark. An diesem Spruch ist eine Menge dran.
Als ich anfing, regelmäßig mit anderen zusammen an meinem Business zu arbeiten, ging es auf einmal richtig los.
Ich schaffe von jetzt auf gleich ungefähr 3x so viel pro Monat.
Wieso?
Weil ich mich gegenüber anderen verpflichtet hatte und wir alle an dem gleichen Strang zogen.
Nehme ich mir nur für mich etwas vor dann ist es leicht, es mal hinten runterfallen zu lassen.
Wenn ich es jemand anderem versprochen habe, sieht die ganze Sache schon anders aus.
Verabrede dich daher mit jemandem zum Sport, anstatt dich ständig alleine aufraffen zu wollen.
Schließe dich mit anderen Unternehmern zusammen, die sich selbstständig machen wollen und kontrolliert euch gegenseitig.
Ziehe die Ernährungsumstellung zusammen mit deinem Partner durch, anstatt alleine.
Generell kannst du auch vielen Menschen von deinen Zielen erzählen. Du wirst sehen, wie sehr dich das antreiben wird, regelmäßig an diesem Ziel zu arbeiten.
Schließlich willst du vor den anderen ja nicht als Versager dastehen, oder?
12. Die Tomaten-Technik: Gönn dir eine Pause
Disziplin macht glücklich, das haben wir am Anfang dieses Artikels gelernt.
Doch Zwänge und Unfreiheit macht unglücklich.
Es entsteht Stress und und unser Widerwillen gegen unser Vorhaben steigt.
Keine guten Voraussetzungen, um erfolgreich zu sein.
Klingt nach einem Dilemma? Ist aber keins.
Denn wenn wir und regelmäßige Pausen gönnen, dann fühlen wir uns nicht mehr eingeengt im Korsett der eigenen Ziele.
Ich habe beispielsweise ein Plugin in meinem Browser installiert, das mir alle 25 Minuten anzeigt, dass ich nun 5 Minuten Pause machen kann.
Dieses simple Vorgehen nennt man Pomodoro Technik.
Auch wenn es während meiner Arbeit gerade ein wenig anstrengend wird weiß ich, dass ich in maximal 25 Minuten einmal durchatmen kann.
Genauso können wir uns auch einen Cheat-Day einbauen, wenn wir gesünder leben wollen.
Einmal in der Woche können wir dann unseren Gelüsten nachgehen.
Ich freue mich schon immer auf meine kleinen Pausen, in denen ich zur Ruhe kommen kann, mich stretche oder auf mein Handy gucken kann.
Ganz ohne den Druck, meine Zeit gerade nicht optimal zu nutzen.
13. Frage dich systematisch: Wo könnte ich scheitern
Es ist wichtig, ein motivierendes Ziel vor Augen zu haben.
Es ist wichtig, sich selbst beim Erreichen dieses Zieles zu sehen, um so Selbstvertrauen aufzubauen.
Genauso hilft es ungemein sich zu fragen: “Wo könnte ich scheitern?”
Nichts zerstört Motivation und Disziplin so stark, wie wenn wir uns auf unser Ziel freuen und ein kleines Hindernis taucht auf.
“Uff, so hab ich mir das aber nicht vorgestellt.”
Schon ist die Motivation verschwunden.
Beispiel:
Ich möchte gerne mehr Sport machen. Ich sehe mich schon in meinem neuen, fitten Körper. Ich freue mich und bin motiviert.
In einer Studie mit Sportmuffeln wurde herausgefunden, dass Personen, die ganz konkrete Strategien um einem Scheitern vorzubeugen entwickelten, fast doppelt so häufig zum Sport gegangen sind, wie eine Vergleichsgruppe, die ausschließlich positives Denken praktiziert hat.
Außerdem sind diese Personen um ein Vielfaches länger drangeblieben, als die Vergleichsgruppe.
Diese Personen wurde aufgetragen, sich genau zu fragen:
„Wann wirst du deine Trainingseinheit ausfallen lassen?“
oder
„Aus welchen Gründen wirst du es nicht tun?“
und
„Was genau wirst du tun, wenn diese Ausreden eintreten?“
anstatt sich einzureden:
„Chakka, Sport ist gesund, ich schaffe das!“
Die Probanden mussten ihren Notfallplan auch detailliert schriftlich fixieren.
Die Folge war, dass die Personen in den Momenten viel effektiver handeln konnten, in denen sie von ihrer Disziplin verlassen wurden.
Frage dich also:
- Was ist dein größtes Hindernis?
- Wann und wo wirst du diesen Hindernis am wahrscheinlichsten begegnen?
- Was kannst du tun, um mit diesem Hindernis umzugehen oder es zu vermeiden?
- Genau was werde ich tun, wenn ich von diesem Hindernis doch aus der Bahn geworfen werden sollte?
14. Die Gewohnheits-Liste
Diese Technik habe ich von einem Mitbewohner übernommen.
Er hat sich eine kleine Excel-Liste angelegt mit allen Aktivitäten, die er täglich integrieren möchte.
Wichtig dabei: Achte darauf, dass deine Gewohnheiten nicht allzu viel Zeit benötigen.
Immer, wenn ich einen dieser Punkte in meinen Tag integriert habe, mache ich einen Haken.
Das fühlt sich zum einen super an, zum anderen bekommt man einen guten Überblick über alles, was man regelmäßig tut oder auch nicht tut.
Ich erneure diese Liste jeden Monat und schaue, worauf ich mehr Wert legen will, was ich hinzufügen oder streichen möchte.
Hier findest du einige Punkte auf meiner Liste:
- Mit dem ersten Wecker aufstehen
- Meditation Morgens/ Abends
- Smalltalk mit einer fremden Person
- Stretching/ Yoga
- Supplements nehmen
- 3×5 Klimmzüge
- Tagebuch schreiben
- Lesen
- …
15. Gehe rücksichtsvoll mit dir um
Dizipliniert zu handeln fühlt sich gut an. Wir fühlen uns stark, organisiert und es macht glücklich.
Doch auch der disziplinierteste Mensch hat seine Phasen, in denen er überhaupt keine Lust auf Disziplin hat.
Akzeptiere diese Phasen, anstatt dich noch stärker zu pushen.
Denn dieses Pushen erzeugt unnötig Stress. Mit Schuldgefühlen fällt es uns viel schwerer, wieder in die Spur zu kommen.
Also sei nicht zu hart zu dir. Übe Selbstmitgefühl.
Kein Mensch ist perfekt. Allein der Versuch, perfekt zu sein, kann zu Burn-Out und Erschöpfung führen.
Jetzt bist du dran
Disziplin lernen ist ein Marathon, kein Sprint.
Wir dürfen uns Tag für Tag mit kleinen Disziplinaufgaben neu herausfordern und unseren Disziplinmuskel langsam wachsen lassen.
Doch nichtsdestotrotz bleibt sie ein Muskel – und Muskeln erschöpfen, wenn wir sie beanspruchen.
Wenn wir also jeden Tag unsere Disziplin verbraten ohne Ende – ja dann brennen wir schnell aus.
Ich wette auch dir ist es schon einmal passiert, dass du dich nach einer gewissen Anfangseuphorie genau da wiedergefunden hast, wo du losgelaufen bist.
Keine schöne Erfahrung.
Doch was wäre, wenn das vermeidbar wäre?
Wenn man langanhaltend motiviert auf seine Ziele zugeht, anstatt nach einem kurzen Sprint einzuknicken?
„Wissenschaftliche Experimente haben herausgefunden, dass uns ein hohes Level an Glukose ermöglicht, mehr Willenskraft aufzubringen. Um ein langfristig stabiles Level an Glucose in unserem Körper zu gewährleisten eigenen sich besonders Nahrungsmittel mit einem hohen Glykämischen Index.
Ein Butterbrot oder eine Banane sorgen also langfristig für mehr Willenskraft als ein Traubenzuckerbonbon. Das führt zwar kurzfristig zu einem großen Anstieg im Blutzuckerspiegel. Danach kommt aber der große Fall und unser Energielevel fällt sogar noch unter das Ausgangeniveau zurück.“
Du meinst hier doch Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index oder? Traubenzucker gehört zu den Lebensmitteln mit dem höchsten glykämischen Index
Hey Andreas,
genau, danke für den Hinweis :)
Liebe Grüße
Tim
Entschuldigt, ich bin noch nicht weit im Artikel voran geschritten und stoße in mir auf Unmut, weil ich mir schwer tue „je mehr desto“ Sätze für gut zu befinden. Ich weiß, es ist nicht deine/eure Aufgabe, auf alles Acht zu geben und auch bei weitem nicht die Verantwortung, doch wenn jemand mit einer Magersucht das ließt, je mehr Selbstdisziplin umso erfolgreicher, gesünder etc. , dann möchte ich es aus Gewissensgründen schon nicht unkommentiert lassen. Danke euch :)
Hey Marion,
danke für deinen Kommentar. Klar, Inhalte über Erfolg und Selbstwertgefühl widersprechen sich manchmal. Doch ich gehe in fast jedem Artikel darauf ein, dass gesunder persönlicher Entwicklung immer liebevolle Selbstakzeptanz zugrunde liegt.
Zwanghafte Selbstoptimierung aus einem Mangelgefühl heraus ist ungesund und führt ganz nebenbei auch selten zu Erfolgen, die man wirklich genießen kann.
Liebe Grüße,
Tim
Hi Tim, Danke für den tollen Artikel, der hat mir wirklich geholfen. Ich habe noch nicht fertig gelesen, da hab ich schon die erste Aufgabe angefangen zu erledigen, die ich schon ewig vor mir her schiebe. Weiter so!
Los gehts ;)
Viel Spaß dabei.
Servus Tim,
super Artikel, danke für’s Posten! Hab mir die Habit-Liste schon ausgedruckt und schon die ersten beiden Haken gemacht. Weiter so :-)
mfG
Andreas
Bam, weiter so! ;)
Zufällig(.?) auf diese sehr gute Listung gestoßen: danke!,
Klug, realistisch, aber auch inspirierend,
Bin seit kurzem dran, mich meinem Zugang zur Selbstdisziplin zu nähern, jetzt schon danke für die klugen und nochmals realistischen sätze
Zufällig auf diese sehr gute Listung gestoßen: danke!,
Klug, realistisch, aber auch inspirierend,
Bin seit kurzem dran, mich meinem Zugang zur Selbstdisziplin zu nähern, jetzt schon danke für die klugen und nochmals realistischen sätze
Gerne doch :)
Danke und informativ, ich fragte übrigens dieses neue ChatGPT nach Selbsthilfe für Mangel an Disziplin und ihr wart die Antwort der KI zur Lösung meines Problems.