Mit Bauchgefühl selbstsicher Entscheidungen treffen
In diesem Artikel wirst du lernen, wie du dein Bauchgefühl effektiv für dich nutzen kannst.
Das Bauchgefühl hilft dir erstaunlich gut dabei, selbstsicher Entscheidungen zu treffen.
Manchmal fühlen wir uns in dieser modernen Welt mit all ihren Möglichkeiten überfordert.
Unser Kopf raucht und wir verlieren den Überblick.
Vor allen in solchen Situationen kann unser Bauchgefühl von unschätzbarem Wert sein.
Wie mehr Bauchgefühl dein Leben bereichert
Vielleicht kennst du das auch: Du triffst eine Entscheidung und spürst schon ein leises, aber deutlich wahrnehmbares Unbehagen.
Hinterher musst du dir leider eingesehen: “Mist, ich wusste es doch gleich….”
Unser Bauchgefühl scheint auf ein Wissen Zugriff zu haben, das wir mit unserem Verstand nicht anzapfen können. Von diesem Ort sendet es uns untrügliche Entscheidungshilfen – wenn wir ihm zuhören.
Denn diese Fähigkeit haben in der heutigen, kopfzentrierten Welt viele Menschen verloren.
In diesem Artikel lernst du, wie du wieder mehr in Verbindung mit diesem intuitiven Wissen trittst, um…
- in unübersichtlichen Situationen klar entscheiden zu können
- nicht so oft denken zu müssen: “Ich wusste es doch gleich…”
- mit weniger Zweifeln zu entscheiden
- dir nicht stundenlang den Kopf zu zerbrechen – und trotzdem auf keinen grünen Zweig zu kommen
Wie ich mein Bauchgefühl nutze
Vor einigen Wochen habe ich einen neuen Mitarbeiter gesucht.
Es gab viele Bewerber, die mir schöne Texte geschickt haben. Leider musste ich mich für eine Person entscheiden.
Und da habe ich mich voll auf mein Bauchgefühl vertraut.
Natürlich habe ich vorher alle Informationen zusammengetragen und mir einen Überblick verschafft.
Aber für meine finale Entscheidung spielten harte Fakten am Ende eine untergeordnete Rolle.
Ich spürte in mich hinein und schaute, bei welcher der Bewerberinnen ich die positivesten Impulse bekam.
Und um ganz ehrlich zu sein: Diese Bewerber waren von Anfang an meine Favoriten.
Meine Intuition wusste ich es.
Nochmal eine Nacht drüber schlafen
Außerdem gab ich mir Zeit. Man sagt nicht umsonst, dass man nochmal eine Nacht über eine Entscheidung schlafen will.
Oft sind es Phasen der Ruhe und Entspannung, in dem uns die Lösung für Probleme kommen.
Einstein und Edisson haben genauso gehandelt. Sie haben alle Informationen genau zusammgentragen, sie analysiert und verschiedene Möglichkeiten abgewägt.
Dann haben sie das Problem ruhen lassen und sich anderen Dingen oder der Muße gewidmet.
Nach einiger Zeit kam die Lösung dann in ihr Bewusstsein – ohne ihr zutun. Sie haben auf ihr Bauchgefühl vertraut.
20.000 Entscheidungen – da raucht die Birne
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass wir um die 20.000 Entscheidungen jeden Tag treffen.
Was wäre, wenn wir über jede dieser Entscheidungen eine ausführliche Pro- und Contraliste erstellen?
Richtig, wir würden wohl an extremen Schlafmangel leiden. Denn das würde unverhältnismäßig viel Zeit in Anspruch nehmen.
Bauchentscheidungen in einer kopfzentrierten Gesellschaft
Der moderne Mensch möchte alle Entscheidungen begründen. Niemand möchte zugeben, dass er seine Entscheidungen aus dem Bauch heraus trifft.
Wir können es nicht haben, wenn wir unsere Entscheidungen nicht hieb- und stichfest rational begründen können.
Gefühle stören nur und trüben die Entscheidungsfähigkeit – so denken viele.
Gleichzeitig treffen wir so gut wie jede Entscheidung aus dem Bauch.
Unser Verstand ist nur sehr gut darin, das zu verschleiern. Er findet im Nachhinein unglaublich gute Gründe für unsere Entscheidung.
Ich hätte für jede meiner Texterin auch 10 Gründe finden können, warum sie besser geeignet ist, als der Rest. Doch wenn ich ehrlich zu mir bin habe ich sie nur genommen, weil es sich irgendwie “richtig” angefühlt hat.
Jeder Mensch hat ein Bauchgefühl und jeder Mensch erhält dadurch Informationen aus seinem Unterbewusstsein.
Einige Menschen geben dem nur mehr Aufmerksamkeit als andere.
Denken und Fühlen – unzertrennbar miteinander verbunden
Wenn wir ganz genau hinsehen werden wir merken, dass unser Denken und Fühlen durch ein untrennbares Band verbunden sind.
Wir können keine Entscheidungen treffen, wenn wir nicht fühlen können.
Menschen, die beispielsweise durch einen Unfall die Fähigkeit verloren haben, Angst zu spüren, können im Bezug auf gefährliche Situationen keine rationalen Entscheidungen mehr treffen.
Sie finden sich dann öfters im Krankenhaus wieder, als Johnny Knoxville.
Unsere Erkenntnis daraus: Um gute Entscheidungen treffen zu können brauchen wir beides – unseren Kopf und unseren Bauch.
Wie sich unser Bauchgefühl äußert
Wissenschaftler nennen die Signale, die uns unser Unterbewusstsein schickt, somatische Marker.
Du kennst diese Marker nur zu gut.
Möchte uns das Unterbewusstsein signalsieren, dass eine negative Erfahrung bevorsteht, schickt sie uns Marker wie weiche Knie, Zittern oder Anspannung.
Positive Signale werden uns durch Marker wie freudiges Kribbeln, warmes Gefühl im Bauch oder Freude vermittelt.
Wie nehmen wir wahr und übersetzen sie dann mit den Verstand in “Klartext”. Wir formulieren eine Entscheidung.
Wieso du unbedingt auf dein Bauchgefühl hören solltest
Unser Verstand kann vieles.
- Er kann übersichtliche Probleme lösen
- Er kann Ordnung erzeugen
- Er kann für die Zukunft planen
Alles, was darüber hinausgeht, überfordert den Verstand relativ schnell.
Doch er wäre nicht unser Verstand, wenn er das so einfach zugeben würde. Er versucht dir mit allen Tricks zu verklickern, dass er die volle Kontrolle hat.
Dabei weist er eine gewisse Ähnlichkeit mit einem 500g schweren Chihuahua auf – er überschätzt sich maßlos.
Er hat eine große Klappe und manchmal dann doch nicht so viel dahinter.
Denn sobald es darum geht, größere Mengen an Informationen richtig zu verarbeiten und zu bewerten, gerät er schnell ins Schlingern.
Trotzdem ist er davon überzeugt, in jeder Situation und zu jedem Thema eine fundierte, auf Fakten basierende Entscheidung treffen zu können.
Nope, da ist schneller Schluss aus wie bei Lothar Matthäus und der nächsten Abiturientin.
Der Grund, wieso die Tafel Schokolade schonwieder weg ist
Unser Kopf lebt in der Zukunft oder in der Vergangenheit.
Er ist pausenlos damit beschäftigt, die Vergangenheit aufzuarbeiten oder die Zukunft möglichst glücklich zu gestalten.
Er bringt uns dann dazu, uns vor der Arbeit noch ins Fitnessstudio zu quälen, obwohl wir hundemüde und schlapp sind.
Dein Unterbewusstsein hingegen möchte vor allem, dass du jetzt glücklich bist.
Das ist auch der Grund, wieso unser Unterbewusstsein diese Pläne bei der erstbesten Möglichkeit durchkreuzt und uns jetzt im warmen Bettchen festhält, als würde es einen Nebenjob als Sekundenkleber angenommen haben.
Es lässt uns ganz genau mitbekommen, dass die Entscheidung in diesem Moment negative Konsequenzen haben wird. Nämlich weniger Zeit im Bett und ein anstrengendes Workout.
Mist, so hatten wir uns das nich vorgestellt.
Erinnerst du dich: Das Unterbewusstsein kommuniziert mit somatischen Markern mit uns.
Jetzt schickt es uns die Marker Schlappheit oder Müdigkeit.
Das einzige, was dem Kopf jetzt noch übrig bleibt ist, irgendwelche Ausreden zu finden wie: “Ja, ich gehe dafür morgen und übermorgen”
oder
“Ich muss mich für den anstrengenden Arbeitstag schonen”.
Er möchte damit seine Hilflosigkeit kaschieren – und wir glauben es ihm viel zu oft.
Die Macht des Unterbewusstseins
Während am bewussten Verstand ungefähr soviel vorbeigeht, wie am Torwart der Englischen Nationalmannschaft, landet diese ganze Information in unserem Unterbewusstsein.
Es hat keine Filter. Alles, was du jemals wahrgenommen hast, ist in deinem Unterbewusstsein gespeichert.
Kannst du dir diese unfassbaren Datenmengen vorstellen?
Das Unterbewusstsein ist ganz im Stillen unentwegt damit beschäftigt, deine Erfahrungen im Leben mit diesen Daten abzugleichen und dir per somatischem Marker seine Schlussfolgerung zu schicken.
Jetzt die Preisfrage: Wer kann dir wohl präzisere Informationen geben, dein Verstand, der sich noch nicht einmal merken kann, wie der nette Mensch auf der Party hieß…
… oder dein Unterbewusstsein, dass Tag und Nacht damit beschäftigt ist, diese Daten akribisch zu sammeln und auszuwerten?
Richtig, dein Unterbewusstsein…
Dein Verstand und dein Bauch – das Entscheidungs-Dreamteam
Klingt ein wenig ernüchternd, richtig?
Doch würden wir ab jetzt ausschließlich mit unserem Bauchgefühl entscheiden, würden wir komplett im Moment leben.
Wir würden selten arbeiten, nicht zur Gesundheitsvorsorge gehen, uns womöglich ungesund ernähren und den Partner beim ersten kleinen Streit fluchtartig verlassen.
Rein kopflastig träfen wir zumeinst vollkommen zufällige Entscheidungen, die genauso wenig gut für uns sind.
Doch keinen Grund zur Sorge. Du musst deinen Verstand nicht aus dem Fenster werfen. Er ist ein nützliches Werkzeug.
Aber so wie jedes Werkzeug erfüllt er einen bestimmten Zweck. Deshalb hat jeder gute Handwerker auch einen Werkzeugkasten mit verschiedenen Werkzeugen dabei.
Oder würdest du einen Tisch nur mit einem Hammer bauen, wenn du auch Säge und Hobel zur Verfügung hättest?
Macht keinen Sinn. Deshalb nutzen wir unseren Verstand und unser Bauchgefühl in einer Einheit – so, wie es von Mutter Natur schon immer vorgesehen war.
Nutze die Stärken deines Kopfes
Nutze also deinen Kopf, um Vor- und Nachteile ganz bewusst abzuwägen. Das kann dein Kopf gut.
Mache meinetwegen auch eine Liste und schreibe alle Punkte auf, die für Entscheidung A sprechen und alle, die für Entscheidung B sprechen.
Nimm dir dafür Zeit. Bring die Birne zum Rauchen und hole alles aus denen grauen Zellen heraus, was geht.
Das kannst du bestimmt gut.
Und das ist auch der Grund, wieso du an diesem Punkt deines Entscheidungsprozesses oft aufgehört hast und damit großes Potential verschenkst.
Denn je mehr wir uns in Gedankenkonstrukte und komplizierte Für- und Wider-Argumentationen verstricken, desto mehr verlieren wir den Überblick.
Wir sind gefangen in Klein-Klein einer Entscheidung. Das kann lähmen.
Lass ein wenig Gras über die Sache wachsen
Doch jetzt folgt ein weiterer, ebenso wichtiger Schritt. Lasse den Prozess eine Weile ruhen. Entspanne dich und schaue, welche Signale dir dein Unterbewusstsein schickt, wenn du an die verschiedenen Möglichkeiten denkst.
Fühlst du dich bei den Gedanken gut oder schlecht?
Bauchentscheidungen treffen zu lernen bedeutet, den Informationen aus deinem Unterbewusstsein wieder mehr zu vertrauen.
Nimm dir dafür Zeit. Lass einige Tage vergehen, in denen du viel meditierst, zur Ruhe kommst oder dich in der Natur aufhältst.
Du kannst dich auch mit vollkommen anderen Dingen beschäftigen. Hauptsache ist, dass du so wenig wie möglich über deine Entscheidung nachgrübelst.
Spüre in dich hinein und schaue, was hochkommt.
Aber was ist mit wirklich wichigen Entscheidungen?
Die Entscheidung darüber, welche Krawatte du heute anlegst wird dein Leben nicht sonderlich stark beeinflussen.
- Doch was ist mit diesem neuen Job?
- Soll ich bei meinem Parner bleiben oder gehen?
- Wie soll ich mit dem Mobbing auf der Arbeit umgehen?
Auf den ersten Blick könnte man fast meinen, darüber müsste man gaaaanz lange nachdenken und sich auf gar keinen Fall von den Gefühlen leiten lassen.
Und natürlich sollst du das nicht ad hoc entscheiden, das wäre wirklich dumm. Genauso wenig bringt es etwas, darüber ewig nachzugrübeln.
Denn erstaunlich oft wissen wir relativ zugüg, was die richtige Entscheidung ist – wir wollen es nur nicht wahrhaben aus Angst, diesem ominösen Bauchgefühl zu vertrauen.
Dabei konnte in vielen Experimenten nachgewiesen werden, dass es einen großen Anteil an guter Entscheidungsfindung trägt.
Es kann viel mehr Faktoren mit einbeziehen, als es unser Verstand jemals könnte und sollte daher mit einbezogen werden.
Bauchentscheidungen und dein emotionaler Zustand
In vielen Kinofilmen können wir es plakativ beobachten. Wenn jemand im Casino eine Glückssträhne hat, dann gerät er in Euphorie.
Er entscheidet aus diesem Zustand heraus übertrieben optimistisch, “alles auf Rot” zu setzen, was dauerhaft nur schiefgehen kann.
Fühlen wir uns jedoch vom Leben gebeutelt und haben uns obendrein noch eine fiese Erkältnung eingefangen, entscheiden wir uns eventuell dafür, mit einem Projekt aufzugeben, wo es gerade ein paar kleinere Probleme gibt.
Einfach nur, weil wir in dem Moment der Entscheidung in einem negativen emotionalen Zustand waren.
Wie du siehst hat unser momentaner emotionaler Zustand ebenfalls Auswirkung auf unsere Entscheidungen.
Fühlen wir uns besonders schlecht oder besonders gut, dann neigen wir dazu, ebenfalls keine optimalen Entscheidungen zu treffen.
Diese Zustände haben übrigens nichts mit dem Bauchgefühl zu tun. Das liegt dahinter. Das sendet immer die gleichen Signale.
Manchmal müssen wir nur etwas genauer hinsehen, um das zu erkennen.
Übung macht die Bauchentscheidung leichter
Um mehr auf dein Bauchgefühl zu vertrauen brauchst du ein wenig Übung. Lasse dir Zeit und versuche vor allem, nichts zu erzwingen.
Je mehr du darauf achtest, desto besser wird deine Verbindung. Du wirst mehr und klarere Informationen bekommen.
Fange zuerst mit kleinen Entscheidungen an und steigere dich dann. Diese Fähigkeit wird dein Leben deutlich entspannter machen.
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!