Innere Stimme

Innere Stimme finden: Der einzige nachhaltige Weg zu ihr

Unsere innere Stimme finden macht das Leben unfassbar simpel.

Sie gib dir ein tiefes Gefühl von Sicherheit und Gelassenheit.

Denn auf einmal weißt du tief in dir ganz genau, was zu tun ist.

Je mehr du ihr zuhörst, desto mehr lebst du mit dir selbst im Einklang.

Sie gibt dir zur richtigen Zeit die Lösung für Probleme. Durch sie kommt ein fester Halt inmitten von scheinbarem Chaos im Außen in dein Leben.

Doch immer mehr Menschen verlieren ihren Zugang zu dieser Stimme.

Dann kommt ihnen das Leben anstrengend vor. 

Sie tun Dinge, die sie nicht tun wollen (aber meinen tun zu müssen).

Vieles kommt ihnen sinnlos vor – und sie fangen an im Außen etwas zu suchen, was diese innere Leere füllen kann.

Natürlich ohne langfristigen Erfolg.

Wie du den Kontakt zu deiner inneren Stimme wiederfindest und dich von ihr durch dein Leben leiten lässt, erfährst du in diesem Artikel.

Wieso die meisten Menschen ihre innere Stimme niemals finden werden

Jeder, der mit seinem Verstand identifiziert ist statt mit seiner wahren Stärke, dem tieferen, im Sein verankerten Selbst, wird die Angst als ständigen Begleiter haben.

– Eckhart Tolle

Kennst du das auch?

An manchen Tagen feiert scheinbar jemand eine Party in unserem Kopf. 

Viele Stimmen quatschen wild durcheinander.

Alles scheint außer Kontrolle geraten zu sein.

Innere Unruhe breitet sich aus.

An anderen Tagen sitzt du sprichwörtlich auf der Anklagebank und musst dir Vorwürfe zu Dingen anhören, die in deiner Vergangenheit passiert sind. 

Du verspürst den Drang, dich zu rechtfertigen.

Kaum hast du niedergeschlagen den Gerichtssaal verlassen, stolperst du Hals über Kopf in das Zimmer einer Wahrsagerin. 

Die prophezeit dir prompt eine düstere Zukunft, ohne dass du sie danach gefragt hättest.

Zwischendurch wachst du einmal kurz auf und stellst fest: „Oh, ich sitze ja in der U-Bahn“ – und schon geht die Reise weiter in die Zukunft, in der du endlich alles erreicht hast und es dir selbst erlaubst, glücklich zu sein.

Es gibt zwei innere Stimmen

Es gibt in unserem Kopf eine Stimme, die uns pausenlos bequatscht.

Genau genommen hat jeder Mensch zwei Arten von innerer Stimme in sich.

  • Die leise innere Stimme der Weisheit
  • Die laute innere Stimme des Egos

Wenn uns das Leben anstrengend vorkommt, dann hören wir Stimme #2 zu.

Sind wir zufrieden und im Fluss mit dem Leben, dann lassen wir uns von Stimme #1 führen.

So simpel ist das.

Trotzdem lassen sich viele Menschen von Stimme #2 das Leben schwer machen. Sie wissen nämlich nicht, wie sie Zugang zu Stimme #1 bekommen sollen.

Wir fühlen unsere Gedanken, nicht die Welt dort draußen

Innere Stimme - wir fühlen unsere Gedanken

Wir fühlen niemals die Welt dort draußen, sondern das, was uns das Ego über die Welt da draußen erzählt.

Je verzerrter das ist, desto mehr leiden wir – und desto mehr sind wir von der Leichtigkeit und dem Flow unserer Intuition und inneren Weisheit abgeschnitten.

Trotzdem leben viele Menschen mit so einem Peiniger im Kopf, der sie ununterbrochen angreift, kritisiert, bestraft und ihnen die Lebensenergie abzieht.

Wieso, fragst du dich?

Weil sie eben nicht sehen, dass er da ist. Sie meinen, sie wären dieser Kritiker

Wieso wir alle am Rande des Wahnsinns leben

Jeder, der den Kontakt zu der wahren inneren Stimme (#1) verloren hat, der lässt sich in Wahrheit einfach nur zu stark von Stimme #2 vollquatschen.

Die ist leider so laut, dass sie die Stimme der Weisheit komplett übertönt. 

Diese Stimme brabbelt bei den meisten Menschen sehr unkontrolliert vor sich hin. 

Eckhart Tolle hat einmal etwas sehr wegweisendes gesagt.

„Wenn jemand zum Arzt geht und sagt, ich habe eine Stimme in meinem Kopf, dann wird er oder sie wahrscheinlich zu einem Psychiater geschickt.“

Diese Stimme in unserem Oberstübchen…

  • kommentiert.
  • spekuliert.
  • urteilt.
  • vergleicht.
  • regt sich auf.
  • diskutiert.
  • verteidigt sich.
  • übt Streitgespräche.
  • macht Vorwürfe.
  • sagt uns eine wunderbare Zukunft voraus.
  • verspricht uns die Hölle auf Erden.

Wir können sie nicht einfach mal so abschalten.

Diese Stimme ist es, die dich von deiner inneren Weisheit, deiner Intuition abhält. 

Deine innere Stimme erschafft deine komplette Realität (unbewusst)

Innere Stimme schafft Realität

Diese Stimme bestimmt, was für ein Bild du von dir und der Welt hast.

Sie bestimmt:

  • was du über dich selbst denkst
  • wie du dein Handeln bewertest
  • was für Erwartungen du an dich selbst stellst
  • wie andere dich behandeln

Leider tut sie das völlig willkürlich und ohne unsere ausdrückliche Einwilligung.

Da wir das oft nicht mitbekommen, sind wir ihr komplett ausgeliefert.

Diese innere Stimme kann dir dann erzählen, was sie will. 

Weil du dieser Stimme einfach alles glaubst.

Wieso unsere innere Ego-Stimme für all unsere Probleme verantwortlich ist

Wenn es einfach irgendeine Stimme wäre, dann hätten wir kein Problem damit.

Problematisch wird es erst, wenn wir meinen, wir wären diese Stimme. Dann müssen wir alles 100%-ig ernst nehmen und es ihr glauben.

Wenn die Stimme dir (ungefragt) sagt, du wärst doof, dann musst du es ihr glauben. 

Noch mehr: Du fühlst alles, was sie sagt. Mit jeder Faser deines Körpers.

Deine Gefühle sind das chemische Abbild deiner Gedanken im Körper.

Wie du deine innere Stimme wiederfinden kannst

Was wäre jetzt aber, wenn ich dir sage, dass diese innere Stimme eben nicht du bist?

Du bist viel mehr als dein Verstand, der in allen Tonlagen auf dich einredet.

Wären “Probleme” noch real, wenn die Stimme einfach mal aufhören würde, dich pausenlos vollzuquatschen?

Wahrscheinlich nicht.

Wenn dir deine Ego-Stimme nichts mehr über deine vermeintliche Wertlosigkeit erzählen würde – könntest du dich dann wertlos fühlen? 


Was wäre, wenn du dir mit keinem einzigen Gedanken dein Scheitern vorstellen würdest?

Könntest du Angst vor dem Scheitern spüren?

ALLES ist deine innere Stimme

Könntest du nicht. 

Ein Problem im Außen entsteht erst, wenn eine sonst neutrale Situation von deinem Verstand als “Problem” bewertet wird.

Ein Fehler entsteht, wenn wir denken etwas falsch gemacht zu haben.

Doch “dort draußen” gibt es keine Fehler und keine Probleme.

Sie entstehen in uns, im Denken. 

Als ich richtig spüren könnte, dass meine gesamte Realität von dieser inneren Stimme bestimmt wird, gab es kein Zurück mehr.

Deine Identifikation mit dem Verstand kann nur durch anhaltendes, unbewusstes Denken in Gang gehalten werden.

Rückst du dieses kontinuierliche Denken in den Fokus deiner Bewusstheit, so verliert es an Macht über dich.

Werde bewusst, werde frei.

Meine tiefe Erkenntnis auf einer nächtlichen Zugfahrt

Ich saß damals im Zug um eine gute Freundin zu besuchen. 

Ich hatte das (von meinem Verstand) gehasste Buch von E.T. in meiner Tasche und haderte fortlaufend mit mir, es doch noch einmal zu lesen. 

Irgendetwas in mir sträubte sich ungemein dagegen und wollte mich davon abhalten.

Auf der anderen Seite fühlte ich mich auch irgendwie du diesem Buch hingezogen.

In diesem Moment des Zwiespalts habe ich zum ersten Mal wirklich bewusst diese Stimme in meinem Kopf beobachtet, und zwar ohne mich komplett mit ihr zu identifizieren.

Wenn sich der Denker selbst beobachtet

Innere Stimme - den Denker beobachten

Ich saß dort an diesem späten Sommerabend im Zug und beobachtete mich selbst beim Denken.

In diesem Moment geschah etwas sehr interessantes.

Für einen ganz kurzen Moment war ich einfach nur da.

Es gab keine Sorgen, keine innere Stimme mir einredet, ich müsste dieses oder jenes tun, um ein wertvoller Mensch zu sein.

Das war ein sehr subtiles, angenehmes Gefühl. Tiefe innere Ruhe würde ich es nennen.

Doch so schön dieser Moment auch war, so schnell war er auch wieder vorbei.

Aber der Same war gesät. Dieses Erlebnis konnte ich nicht mehr vergessen.

Den Denker beobachten

Damals fing für mich ein neuer Abschnitt in meinem Leben an.

Ich habe zum ersten Mal den Denker nicht mehr zu 100% ernst genommen.

Möchtest du deine innere Stimme der Weisheit wiederfinden, dann fange direkt heute an, so oft du kannst, die Stimme in deinem Kopf zu beobachten. 

Ohne sie zu be- oder verurteilen. Schau sie dir einfach nur an.

Jetzt wird sie immer leiser. Hinter ihr steigt ein subtiles, gutes Gefühl empor. Das ist deine Intuition, deine innere Stimme der Weisheit.

Nimm deinen Verstand nicht so ernst

Irgendwann wirst du dann merken, dass du die Gedankeninhalte deines Verstandes nicht mehr so ernst nehmen musst.

Du kannst ihn von außen beobachten.

Lächle über diese laute, innere Stimme und nimm den Inhalt nicht mehr so ernst.

Locker 80-90% des Denkens sind schädlich und vor allem komplett nutzlos. 

Beobachte deinen Verstand, und du wirst das sehr schnell erkennen.

Kannst du den Denker einmal beobachten, dann wirst du merken, dass er…

  • sich ständig mit anderen vergleicht.
  • dir einredet, du müsstest irgendwelche Dinge in der Zukunft erreichen.
  • sagt, du müsstest dich gegen ander durchsetzen.
  • behauptet du musst aufpassen, dass andere Menschen dich nicht benutzen…
  • …oder schlecht behandeln.
  • Dir verklickern will, du müsstest mit einer bestimmten Sorte Mensch verkehren und deren Anerkennung bekommen anstatt dir Leute zu suchen, mit denen es einfach so passt.

Wie du deine Ego-Stimme erkennst

Höre der Stimme einfach zu, sei als Beobachter gegenwärtig.

Mit etwas Übung wirst du es für immer längere Perioden schaffen, den Denker einfach nur zu beobachten, ohne ihm all sein Geschwätz auch noch abzunehmen.

Dadurch erkennst du, dass du nicht deine Gedanken bist, sondern etwas, das seinen Ursprung jenseits des Verstandes hat.

Verbinde dich mit deiner Intuition und inneren Stimme

Wenn du deinen Denker mehr und mehr bewusst erkennst – und ihn nicht mehr so ernst nimmst – kommt mehr deiner Intuition, deiner wahren inneren Stimme an die Oberfläche.

Jetzt tritt dein Ego mehr in den Hintergrund und du kannst die Stimme der Weisheit wieder mehr hören. 

Jetzt heißt es: Ins Vertrauen gehen. Lerne, diese subtilen, direkten Impulsen wieder mehr zu folgen.

Das kann bedeuten, den Wunsch nach Kontrolle ein wenig loszulassen.

Aber genau hinter dieser Angst nach Kontrollverlust liegt all deine Freiheit.

Die Rolle des Denkens

Ich kann gut verstehen wenn du jetzt einwendet, dass wir den Verstand doch brauchen. 

Da gebe ich dir vollkommen Recht. 

Doch der Unterschied liegt darin, ob wir unseren Verstand bewusst benutzen – oder ob er uns unaufhörlich benutzt.

Dein Verstand ist ein Werkzeug. Wenn bestimmte Aufgaben erledigt sind, dann schaltest du ihn wieder ab.

Er eignet sich besonders gut, um eine Einkaufsliste zu schreiben.

Um herauszufinden, ob du wertvoll oder wertlos bist, eignet er sich leider überhaupt nicht.

Das ist super-simpel. Findest du diesen Unterschied, dann findest du deine innere Stimme der Weisheit.

3 Kommentare
  1. Angelina
    Angelina sagte:

    Hallöchen ich wollte mich mal für die vielen aufschlussreichen Artikel bedanken die du hier veröffentlichst. Sie haben mir wirklich geholfen mich neu zu verstehen, meine Werte auszumachen und mehr mit mir selbst im Einklang zu sein. Alles was ich bisher gelesen habe waren komplett neue Ansätze die ich ohne diesen Blog nie erfahren hätte. Die letzen Tage habe ich mehr über mich erfahren als je zuvor. Ich habe begonnen zu meditieren und versuche ab heute meine Gedanken bewusst wahrzunehmen, statt ihnen die Kontrolle zu überlassen.
    Also nochmal vielen Dank das du deinen Traum verwirklicht hast und diese Website betreibst. Auf Youtube hab ich deinen Kanal auch schon aboniert und freue mich darauf mehr zu erfahren und werde deinen Content auf jeden Fall weiterempfehlen.

    ganz liebe Grüße Angelina ^^

    Antworten
  2. Monika
    Monika sagte:

    Hi Tim,
    danke für diese tollen Artikel. Ich bin darüber gestolpert, weil ich mich gerade intensiv mit Selbstakzeptanz beschäftige. Eine Sache ist mir noch nicht ganz klar. Wenn ich eine Einkaufsliste oder einen Artikel schreibe, dann nutzte ich den Verstand bewusst. Da kann ich ihn ja auch dazu bewegen, liebevoller mit mir zu sprechen. Oder mich eben selbst zu akzeptieren. Da hab ich das Gefühl, dass ich das Ganze steuere. Da benutze ich den Verstand als Werkzeug, oder? Der Übergang von bewusst zu unbewusst ist aber so fließend, dass ich den Unterschied oft nicht erkenne und mich dann auch mit dem Unbewussten identifiziere. Weißt du, was ich meine?

    Antworten
    • Sunny
      Sunny sagte:

      Hi Monika,
      ich denke, ich weiß, was du meinst.
      Die Lösung ist, zu verstehen, dass unbewusste und bewusste Gedanken nichts Unterschiedliches sind. Je öfter und regelmäßiger wir einen Gedanken denken, desto mehr wird er zu unserer Gewohnheit, bis er uns irgendwann in Fleisch und Blut übergeht. Wir müssen uns dann nicht mehr bewusst entscheiden, ihn zu denken. Wir denken ihn dann aus Gewohnheit, bis wir ihn unbewusst denken.
      Wir sind weder unsere bewussten noch unsere unbewussten Gedanken. Wir sind die, die unser Denken wahrnehmen und als etwas erkennen, was sie frei gestalten können.

      Antworten

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