Mehr innere Ruhe finden mit diesen 10 Tipps
In der heutigen Zeit sind immer mehr Menschen von innerer Unruhe geplagt (du bist also nicht allein).
Unsere Welt läuft schneller, die Anforderungen steigen und so wird der tiefe Wunsch nach innerer Ruhe in vielen Menschen immer stärker.
Geplagt von rasenden Gedanken, Nervosität, Konzentrationsproblemen, ständiger Müdigkeit und anderen Faktoren fällt es vielen schwer, ihr Leben zu genießen.
Dabei ist es nicht schwer, mehr innere Ruhe in unser Leben einzuladen – auch wenn wir gar nicht so genau wissen, wo diese Unruhe genau herkommt.
Sind wir innerlich ruhiger leben wir entspannter, glücklicher, gesünder und sind auch erfolgreicher.
In diesem Artikel erfährst du 10 Wege, wie du sofort mehr innere Ruhe in dein Leben holen kannst.
Also ließ schnell weiter und wende sie vor allem direkt an.
Gründe für innere Unruhe
Äußerlich gibt es sicherlich hunderte verschiedene Gründe für innere Unruhe.
Stress im Job, zu viele Grübeleien oder Gedanken, Streit mit dem Partner, Schuldgefühle über die Vergangenheit oder Sorgen um die Zukunft erzeugen eine Menge innere Unruhe in uns.
Sie führen dazu, dass wir uns unentspannt fühlen, ständig gehetzt sind, Abends nicht runterkommen können oder kleine Mittelchen brauchen, um für ein wenig Entspannung zu sorgen.
Im anderen Extrem lassen sie uns in Selbstmitleid und Apathie versinken.
Der wahre Grund innerer Unruhe
Dabei haben all diese oberflächlicheren Gründe haben einen einzigen, tieferliegenden Grund. Wenn wir hier ansetzen, können wir mitunter hunderte Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Die Ursache innerer Unruhe ist folgende: Unser Unterbewusstsein möchte uns die Gefühle wieder fühlen lassen, das wir schon seit so langer Zeit unterdrücken.
Je öfters wir gegen sie ankämpfen, sie unterdrücken und konsequent wegschauen, desto mehr innerlicher Druck baut sich auf. Viele Menschen laufen wie wandelnde Druckkochtöpfe durch die Welt und wundern sich, woher diese ständige Unruhe kommt.
Durch den innerlichen Druck möchte uns das Unterbewusstsein dazu bringen, unsere unterdrückten Gefühle endlich wieder spüren.
“Hallo, hier ist dein Schmerz. Ich möchte von dir gefühlt werden. Schau mal hier.”
Würden wir hinschauen, wäre alles ganz entspannt. Geben wir unseren Gefühlen so wieder mehr Aufmerksamkeit, dann können sie weiterziehen.
Je mehr dieser unterdrückten Gefühle wir erlauben, hochzukommen und sie fühlen, desto mehr dieses inneren Drucks baut sich ab.
Ganz simpel eigentlich. Wenn da nicht diese eine, durchaus hinderliche Angewohnheit vieler Menschen wäre.
Die große Gefühle-Unterdrückungs-Epidemie
Anstatt zu spüren, zu akzeptieren und loszulassen, ziehen wir gewohnheitsmäßig die Verriegelung des Druckkochtops noch stärker fest.
Auf Dauer kann es sich durchaus ein wenig unangenehm anfühlen, mit einem Druckkochtopf zum Bersten gefüllt mit unangenehmen Gefühlen mit sich herumzutragen.
Ok, ich denke du hast da so langsam keinen Bock mehr drauf und möchtest den Druck ablassen.
Super, dann dreh am besten das Ventil auf und lasse ihn ab.
Wie geht das, fragst du dich bestimmt?
Simpel. Gib all den unterdrückten Gefühlen wieder mehr Aufmerksamkeit. Anstatt wegzuschauen, schau hin. Höre auf dich weiterhin von ihnen abzulenken und lebe bewusster.
1. Lerne dich besser spüren
Die Grundlage dafür ist, dich besser spüren- und so kennenzulernen.
Ich kann mir vorstellen, dass wenn du die Augen schließt und für 3 Sekunden in dich hineinspürst, das erstens nicht besonders angenehm ist und du zweitens einen eher diffusen, undefinierten Brei wahrnimmst.
Das ist vollkommen in Ordnung und dein Startpunkt für mehr innere Ruhe. Je öfters du dir einige Sekunden nimmst und dich fragst: “Was nehme ich gerade wahr?”, desto mehr trittst du mit dir in Kontakt.
Dieser Kontakt mit dir ist es, was am Ende zu innerer Ruhe führt. Denn du gibst dir und deinen Gefühlen wieder mehr Aufmerksamkeit.
Sobald deine Gefühle liebevolle, akzeptierende Aufmerksamkeit bekommen, ziehen sie weiter. Je mehr Gefühle du so loslassen kannst, desto weniger Druck ist auf deinem inneren Druckkochtopf und desto mehr innere Ruhe wirst du wahrnehmen.
2. Ein liebevoller Umgang mit deinen Emotionen
Sei für deine Gefühle da. Gib ihnen regelmäßig die Aufmerksamkeit, die sie seit Jahren durch innere Unruhe einfordern.
Erlaube deinen Gefühlen, bei dir zu sein.
Deine Gefühle meinen es gut mit dir. Sie wollen dir helfen. Sie wollen dich beschützen und dafür sorgen, dass es dir gut geht.
Und was machen wir: Gegen sie kämpfen. Nicht gut. Frag dein Gefühl doch einmal, was sein Ziel für dich ist.
“Liebes Gefühl, ich weiß, dass du nur das beste für mich willst. Dafür bedanke ich mich von ganzem Herzen. Welches Ziel möchtest du für mich erreichen?”
Meistens ist die Antwort soetwas wie Sicherheit, Anerkennung, Geborgenheit, Liebe, Zueneigung oder das Vermeiden von unangenehmen Erfahrungen.
Wie du siehst, deine Gefühle meinen es gut mit dir. Sei ihnen dafür dankbar und kommunziere öfters liebevoll mit ihnen.
3. Alte Gefühle weiterziehen lassen
Dem Gefühl von ganzem Herzen zu erlauben, bei dir zu sein, heißt nicht, dich an dem Gefühl festzuklammern.
Oft haben wir uns schon so oft mit Gefühlen indentifiziert, dass wir sie jeden Tag wieder erschaffen.
Natürlicherweise bleibt ein Gefühl im Schnitt 90 Sekunden bei uns. Wieso tragen wir es also mehrere Jahre mit uns herum?
Logisch, weil wir unnötig festhalten. Wie halten wir es fest?
Indem wir etwas mit dem Gefühl machen wollen.
Wir wollen es durch positives Denken unter Kontrolle bekommen, es verändern, stärker machen (meist die guten Gefühle) oder es wegmachen.
All dieses Tun führt dazu, dass diese Gefühle länger bei uns bleiben, als nötig. Bemerke einfach, dass beispielsweise Wut hochkommt, spüre sie voll und tue nichts damit.
Wenn du magst, kannst du ruhig und gleichmäßig atmen. Erlaube dem Gefühl, bei dir zu sein und erlaube ihm auch, weiterzuziehen.
Um das zu erlenen kann ich dir die Sedona Methode empfehlen oder dir meinen Artikel zum Thema loslassen ans Herz legen.
4. Den Wunsch nach Kontrolle loslassen
Kannst du dich an eine Situation erinnern, in der du unbedingt kontrollieren wolltest?
Beispielsweise wolltest du, dass dein Partner auf eine ganz bestimmte Art und Weise auf dich reagiert.
Oder vielleicht dass etwas auf gar keinen Fall eintritt (z.B. eine Kündigung, eine schlechte Note oder das Vorrundenaus der Deutschen Mannschaft bei der WM).
Wie hat sich dieses “Wollen” angefühlt? Ich denke mal eher hart und krampfhaft.
In solchen Situationen entsteht innere Unruhe. Wir wollen die Situation kontrollieren und merken, dass wir es nur teilweise selbst in der Hand haben.
Mehr innere Ruhe kommt durch Vertrauen. Übe dich darin, den Wunsch nach Kontrolle loszulassen und dich mehr in den Flow zu begeben.
Ein Kontrollfreak könnte die Angst verspüren, dass das Leben dann von heute auf morgen komplett den Bach runtergeht.
Doch genau das Gegenteil wird der Fall sein.
Du wirst innerlich freier und entspannter und so kommen die richtigen Dinge einfacher zu dir während du die falschen ohne Aufwand loslässt.
Schaue dazu, wo du in deinem Leben versuchst, zu kontrollieren. Fühle diesen Wunsch voll und akzeptiere ihn. Mache nichts mit ihm um erlaube ihm so, weiterzuziehen.
P.S. Das heißt übrigens nicht, dass du die Kontrolle abgeben sollst. Etwas zu kontrollieren ist in Ordnung. Der Wunsch nach Kontrolle kommt allerdings aus dem Gefühl, hilf- und machtlos zu sein und sorgt daher für Unruhe.
5. Den Wunsch nach Sicherheit loslassen
Eng verknüpft mit mit dem Wunsch nach Kontrolle ist der Wunsch nach Sicherheit.
Woher kommt dieser Wunsch?
Ganz einfach. Wer übermäßig Sicherheit möchte, der will seinen Ängsten nicht ins Auge blicken.
Echte Sicherheit gibt es nicht. Diese Welt ist unberechenbar. Klar können wir uns in unsere kleine Komfortzone zurückziehen und uns so vor dem Leben verstecken.
Doch fühlen wir uns dort wirklich sicher? Nein. Wir können so die Angst höchstens ein wenig abmildern (also unterdrücken, was langfristig wieder mehr innere Unruhe erzeugt).
Frei und innerlich ruhig werden wir nur, indem wir den Wunsch loslassen, die äußere Welt sicher zu machen (also zu kontrollieren) und mehr Vertrauen in uns selbst entwickeln.
Wie das geht, erfährst du in diesem Artikel: Selbstvertrauen stärken.
Mit diesem Selbstvertrauen bist du innerlich ruhig, weil du dir vertraust mit jeder Herausforderung umgehen zu können.
6. Das “immer-mehr-Wollen” loslassen
Viele von uns befinden sich in einem Hamsterrad. Und dabei spreche ich nicht von der Arbeit.
Ich spreche von dem Hamsterrad des ständigen “immer-mehr-Wollens”.
Irgendwo in uns Fühlen wir Mangel. Scheinbar fehlt ständig etwas, um glücklich zu sein.
“Wenn ich nur 500€ mehr und einen liebevollen Partner hätte, dann könnte ich glücklich sein.”
Lass mich dir aus Erfahrung sagen: Das funktioniert nie. Solche Glücksgefühle sind allerhöchstens flüchtig und und lassen uns viel zu oft ernüchtert zurück.
Dann taucht wie durch ein Wunder kurz nach der Erfüllung des einen Wunsches ein anderer Wunsch auf und wir fangen wieder an zu rennen.
Die Stimme in unserem Kopf schreit: “Du musst noch dieses, musst jenes, streng dich mehr an…”
Heißt das, dass du aufhören sollst, Wünsche und Ziele zu haben?
Mitnichten.
Lass mich dir eine Frage stellen.
Würdest du lieber einen Wunsch nach etwas haben – oder es wirklich haben. Wenn wir uns viele Ziele setzen und Wünschen, dann leben wir im Mangel.
Unser Fokus liegt darauf, was wir noch nicht haben.
Der Weg ist also, das Wollen und Wünschen loszulassen. Das führt zu innerer Entspannung.
Außerdem werden so innere Resourcen frei, die es dir viel leichter machen zu entscheiden, was du wirklich willst – und es dann auch in dein Leben zu ziehen.
7. Entspanne dich öfters körperlich
Bei vielen Menschen (mich eingeschlossen) äußert sich innere Unruhe körperlich.
Angespannte/ verspannte Muskeln, Verdauungsprobleme, Kopfschmerzen, Herzklopfen, Zittern, ständige Kraftlosig- und Müdigkeit – um nur einige der Symptome zu nennen.
Auch wenn die tieferen Ursachen dafür meistens unseren nicht gefühlte Gefühle sind ist es sehr ratsam, auch körperlich zu arbeiten.
Wenn wir unsere Grundspannung in den Muskeln ein wenig lockerlassen und wir entspannter sind, fällt es uns viel leichter, am Kern anzusetzen (was immer noch unerlässlich ist, denn diese Verspannungen werden solange immer wieder kommen, bevor du das Gefühl nicht losgelassen hast).
Mache regelmäßig autogenes Training, progressive Muskelentspannung, simples Stretching oder Yoga und du wirst merken, wie deine innere Unruhe relativ schnell abgemildert wird.
Bioenergetische Übungen wirken ebenfalls entspannend und bilden eine Brücke zu deinen Emotionen.
Einige sehr wirksame Entspannungsübungen findest du in diesem Blogartikel. Willst du wirklich tief in das Thema eintauchen, kann ich dir die Werke von Dr. Helga Pohl empfehlen.
8. Sportliche Aktivität für mehr innere Unruhe und weniger Stress
Was glaubst du, wie ruhig und entspannt du schlafen könntest, wenn du 10km mit einem ordentlichen Tempo durchgelaufen wärst?
Meinst du, das Gedankenkarussell würde dann genauso rattern, wie sonst?
Eher nicht.
Oft hängt innere Unruhe damit zusammen, dass wir den ganzen Tag ohne Bewegung verbringen, während unser Kopf auf Hochtouren läuft.
Der Körper ist nicht müde. Ändere das (wenn du dazu körperlich in der Lage bist).
9. Lege deinen Perfektionismus ab
Vielleicht kennst du auch so einen Menschen, bei dem immer alles perfekt sein muss – und der sich richtig schön fertigmacht, wenn es mal nicht so ist.
Glaubst du dass diese “Null-Fehler-Politik” zu innerer Ruhe führen kann?
Eher nicht. Du wärst sicherlich auch nicht so entspannt wenn du auf einer Rasierklinge über eine Schlucht balancieren solltest.
Ein Fehler führt direkt ins Desaster. Keine allzu rosigen Aussichten wenn du mich fragst. Da ist innere Anspannung vorprogrammiert.
Lerne daher, rücksichtsvoller mit dir umzugehen und auch mal alle fünfe gerade sein zu lassen.
Perfektionismus gibt es übrigens in allen Facetten.
Wenn du dich in der Gegenwart anderer angespannt fühlst dann liegt der Grund darin, dass du denkst ein perfektes Bild vermitteln zu müssen.
Schaue, wo du in deinem Leben Druck erzeugst, weil du dir keine Fehler erlaubst.
Lasse dann all diese Anforderungen an dich schrittweise los.
10. Dankbarkeit leben anstatt sich Vergleichen
Sich zu vergleichen macht unglücklich. Punkt. Außerdem erzeugt es eine Menge innere Spannung.
Wir haben nämlich folgendes Problem: Wir vergleichen uns immer nur nach oben. So entsteht ein nicht genug Gefühl.
Dann entzieht uns entweder Apathie und Entmutigung jegliche Energie, oder wir sind unruhig und getrieben in dem Drang besser zu werden und diese Minderwertigkeit irgendwie auszugleichen. Beides erzeugt innere Unruhe.
Sei daher dankbar anstatt dich zu vergleichen. Mache dir jeden Morgen und Abend beim Zähneputzen klar, wofür du dankbar bist.
Einige Beispiele gefällig?
- Du bist gesund.
- Du hast gute Freunde.
- Du hast eine schöne Wohnung.
- Du entwickelst dich jeden Tag und lernst.
- Die Sonne scheint.
- Es regnet.
- Es gibt süße Kinder.
Was auch richtig kraftvoll ist, ist Wertschätzung. Du kannst so gut wie jedem Gegenstand in deiner Umgebung Wertschätzung entgegen bringen.
Freue dich darüber, dass die Tasse dir dabei hilft, Kaffee zu trinken und Wasser aus dem Hahn kommt. Hammergefühl, sag ich dir.
Richte deine Aufmerksamkeit von Mangel auf Fülle. Schätze die Dinge, die du hast, kannst und bist mehr. Das entspannt.
Jetzt könntest du denken, dass du deine Ziele dann gar nicht mehr erreichst. Doch das stimmt nicht.
Glaubst du, dass du deine Ziele besser erreichst, wenn du sie aus einem Zustand der Grundzufriedenheit verfolgst, oder aus Mangel und oder gar Minderwertigkeitsgefühlen heraus?
Wo stehen dir die besseren inneren Ressourcen zur Verfügung?
Abschluss
Das waren einige Anregungen welche Gefühle du loslassen kannst, um mehr innere Ruhe in dein Leben zu holen.
Die Grundlage ist, dass du bewusst bleibst. Je früher du bemerkst, dass du ins Kämpfen, Wollen, in den Mangel oder das Unterdrücken gerätst und innehalten kannst, desto besser.
Nimm die Herausforderung an, immer bewusster zu werden, bleibe dabei aber liebevoll mit dir. Das hier ist keine weitere Möglichkeit, sich selbst zu optimieren oder zu kontrollieren.
Ganz im Gegenteil. Hier geht es darum, einen bewussten, liebevollen Kontakt zu dir aufzubauen und zu stärken.
Gelingt dir das, wird mehr innere Ruhe in dein Leben kehren.
Toller und informativer Beitrag. Ich habe gehört, dass Tantra auch eine super Art ist um innere Ruhe zu finden. Bald besuche ich ein Tantraseminar. :)
Ohne innere Ruhe haben wir nach meiner Ansicht keinerlei Fokus, den wir entwickeln könnten. Deinen Punkt „Dankbarkeit“ halte ich für eine zentrale Rolle dafür.