Existenzangst

Existenzangst: Was dir wirklich (auf einer tiefen Ebene) hilft

Existenzangst nimmt in der heutigen Zeit immer mehr zu.

Die Anforderungen im Job wachsen und gleichzeitig gibt es immer weniger Garantien.

Die Welt befindet sich in immer schnellerem Wandel und vielen kommt es so vor, als würde es schwieriger, dabei mitzuhalten.

Das ganze wirkt dann schnell so auf uns, als könnte es unsere Existenz bedrohen.

Dabei sind die realen Gefahren für Leib und Leben in der heutigen Welt relativ überschaubar.

Wir haben ein krasses Gesundheitsystem und die Wahrscheinlichkeit eines Krieges, Hungersnot oder einer Straftat sind sehr gering.

Doch trotzdem leiden viele Menschen unter Existenzangst.

und glaub mir, ich kann das sehr gut nachvollziehen, denn mir ging es auch lange Zeit so.

Ich sehe in meinen Coachings, dass immer mehr Menschen der Eindruck gewinnen, sie könnten mit den Herausforderungen des Lebens nicht mehr fertigwerden. 

In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, wie du am besten mit solchen ganz konkreten (und auch weniger konkreten) Existenzängsten umgehst. 

Auslöser von Existenzängsten – was sie wirklich sind

Dabei möchte ich dir helfen, die Existenzängste an der Wurzel zu packen anstatt nur die Symptomen zu lindern.

Denn auch wenn wir mental erkennen (oder uns einreden), dass es doch eigentlich gar nicht so schlimm ist – wie lange hält soetwas an?

Wir fühlen uns kurz besser und fallen kurze Zeit später oft in das alte Muster zurück.

Das liegt daran, dass wir oftmals nicht verstehen, wie solche Ängste entstehen.

Existenzängste können entstehen, wenn wir Geldsorgen haben oder uns der Jobverlust droht.

Selbstständige können vor schwierigen wirtschaftlichen Problemen stehen oder wir spüren die Last von Schulden oder großer Verantwortung auf unseren Schultern.

Sie entstehen wenn wir uns im Geiste ausmalen, dass wir, sobald sich unsre Lebensumstände ändern, unglücklicher wären, als jetzt.

  • Vielleicht sehen wir den sozialen Abstieg vor unserem geistigen Auge, …
  • die Aufgabe der geliebten Wohnung ….
  •  oder die Abhängigkeit von anderen Menschen oder dem Staat.

All diese Gedanken können lähmende Existenzängste in uns auslösen. 

Wie Existenzangst entsteht

Existenzangst (und auch “normale” Angst) entsteht dann, wenn wir uns eine Zukunft vorstellen, die vermeintlich schlechter ist, als die Gegenwart. 

Dann fangen die Gedankenspiralen an. 

Wir stellen uns lebthaft vor, wie unser Leben den Bach runtergeht und merken, wie wir uns minütlich ängstlicher und gelähmter fühlen.

Das geht auch gar nicht anders. 

Denn das spannende an den meisten solcher Vorstellungen ist:Sie sind noch gar nicht eingetreten.

Wenn wir Existenzangst haben, dann machen wir uns Sorgen und grübeln über eine fiktive Zukunft nach.

Wir müssen uns hier immer hilflos fühlen, denn gegen eine Katastrophe, die (außer in unseren Gedanken) nirgends existiert, können wir konkret nichts machen.

Deshalb sind Existenzängste auch so lähmend. Wir kämpfen mit einem Schwert aus Wolken gegen einen Drachen aus Wolken. 

Das ist auf Dauer sehr anstrengend und führt zu nichts.

Bevor es im nächsten Abschnitt darum geht, was du tun kannst, wenn deine Befürchtungen schon eingetreten sind, möchte ich vorher noch eine wichtige Grundlage mit dir klären.

Wieso wir fühlen, was wir fühlen

Existenzangst - wieso wir fühlen, was wir fühlen

Was du verstehen musst, damit dieser Artikel dir wirklich helfen kann ist, wie negative Gefühle entstehen.

Ich habe den Eindruck, dass 99,9% aller Menschen meinen, Gefühle kämen aus der Außenwelt.

  • “Ich muss Existenzangst haben, weil bei uns Stellen gekürzt werden.”
  • “Ich muss angespannt sein, weil da eine wichtige Präsentation auf mich wartet.”
  • “Ich muss wütend sein, weil mein Chef etwas respektloses zu mir gesagt hat.”

Doch die Stellen wurden noch gar nicht gekürzt und die Situation mit dem Chef ist schon vorbei.

Wieso fühlen wir in komplett anderen Situationen solche Gefühle?

Wir können im warmen Bett liegen, mit funktionierender Heizung und vollem Bauch – und gleichzeitig den Eindruck haben, die Welt stünde kurz vor dem Untergang.

Das ist gleichzeitig sehr faszinierend und kann uns das Leben schwerer machen, als es sein müsste.

Wie die Kraft deiner Gedanken Existenzangst erzeugt

Es liegt an der Kraft unserer Gedanken. Gedanken sind krass drauf.

Sie erschaffen Realität – und zwar zu 100%.

Es ist nämlich nicht so, dass du deinen Chef oder die drohende Arbeitslosigkeit fühlen kannst. 

Was du fühlst sind deine Gedanken darüber.

Denn sonst könntest du Abends im Bett nicht ängstlich oder im Auto auf dem Weg nach Hause wütend sein.

Dein Verstand spielt dir diese Filme immer wieder ins Bewusstsein.

Jeder Gedanken-Film produziert die dazugehörigen Gefühle. Das macht er so gut und realistisch, dass wir es nicht mitbekommen.

Unsere Gedanken erschaffen uns eine Realität, in der die Zukunft bedroht oder der Chef unfähig ist.

Wir fühlen immer unsere Gedanken und niemals das Außen. 

Wenn du das verstehst, dann wirst du bemerken, dass der einzige Ort, an dem deine Existenzangst entsteht, in deinem Kopf (genauer deinem Denken) ist. 

Und was da manchmal für eine Realität entsteht.

Wieso wir dazu neigen, katastrophierend zu denken

Glauben wir unserem denken, dann könnte schnell der Eindruck entstehen, dass alles zum Scheitern verurteilt ist.

Das Leben kommt uns dann oft hart, gefährlich und ungerecht vor. Von Sekunde zu Sekunde verschwindet (in unseren Gedanken, daher auch gefühlt) das Vertrauen in unsere Fähigkeit, mit diesen Herausforderungen fertigzuwerden.

Dann finden wir auf gar keinen Fall einen neuen Job oder Partner und wir sind sowieso schon viel zu alt, als dass und irgendwer überhaupt noch nehmen würde.

Und nochmal: Keines dieser Dinge ließe sich objetiv mit absoluter Sicherheit bestätigen. 

Dennoch kommt es uns so vor, als wäre das absolut real – dann haben wir Existenzangst.

Lies den letzten Absatz noch einmal. Wenn du das verstehen kannst, wirst du im Leben frei sein. 

Wieso uns Existenzängste nicht beschützen können

Ich denke wir sind uns in diesme Punkt einig: Das Leben ist nicht zu kontrollieren, geschweige denn vorherzusehen. 

Es passieren täglich Dinge, die wir eher verhindern würden, wenn wir könnten.

Trotzdem versuchen wir verzweifelt, Kontrolle auszuüben.

Irgendwie scheint der Eindruck entstanden zu sein, wir könnten uns durch ‘Sorgen machen’ oder Grübeln vor schlimmen Dingen schützen.

Was, wenn die ‘Katastrophe’ doch eingetreten ist

Und wenn doch mal etwas unvorhergesehenes passiert ist? 

Erst einmal dürfen wir feststellen, dass all die Existenzangst im Vorfeld nicht dazu geführt hat, dass wir irgendwas verhindern konnten ….

Manchmal passiert es einfach trotzdem.

Also…

  • Wir verlieren wirklich den Job.
  • Die Ehe geht in die Brüche.
  • Der Kredit wächst uns über den Kopf.
  • Der Umsatz bleibt aus.

… jetzt machen wir den zweiten ‘Fehler’. 

Wir meinen, ängstliche und katastrophisierende Gedanken wären die besten Begleiter, um eine ‘Lebenskrise’ zu meistern.

Doch selbst wenn ein ganz konkreter Anlass existiert, über den wir uns gedanglich Sorgen machen könnten – wohin führt uns das Gegrübel?

Eine praktische Lösung finden wir sicherlich nicht, wenn wir schweißnass im Bett liegen und vor Angst schlottern.

In solch einem emotionalen Zustand macht es keinen, irgendetwas regeln zu wollen.

Die Lösung für reale Probleme liegt nicht im Nachdenken

Auch hier merken wir: Obendrein exzessiv solche Gedanken zu denken, bringt uns keine Lösung, dafür aber ganz viele negative und lähmende Gefühle.

Durch ein unbewusstes Versinken und solch negativen Gedanken schneiden wir uns von einer großen Resource ab, die es uns ermöglicht, effektiv und mühelos einen Weg aus der Misere zu finden.

Wir denken uns quasi fest – weil wir immer die gleichen Gedanken denken, können wir keine Lösungen finden.

Lösungen kommen immer dann, wenn wir bewusster werden und uns von dem katastrophisierenden Denken über die Situation oder Zukunft lösen.

Erst, wenn unser Kopf nicht ganz so voll ist mit allerlei existenziellen Angstgedanken, wird Platz frei für neues, frische Denken.

Der Ort, an dem frisches Denken und kreative Problemlösungen entstehen

Kannst du dich an das letzte Mal erinnern, als du die zentrale Lösung für ein Problem gefunden hast?

  • War das, nach einem 3-stündigen Grübel- und Sorgen-Marathon?
  • Oder in einem Moment, in dem dein Denken nicht ganz so exzessiv ablief und kurz etwas mehr Ruhe im Kopf war?

Alle großen Denker und Wissenschaftler (Einstein, Edison, …) hatten ihre besten Ideen, wenn sie sich gerade nicht aktiv in ihrem logischen Denken damit beschäftigten.

Es kam zu ihnen – nach einem Mittagsschaf oder einem Spaziergang im Wald.

Denn kreative Lösungen, aber auch generell positivere Gedanken können wir nicht zwanghaft mit unserem persönlichen Denken erzeugen.

Sie kommen automatisch zu uns wenn wir den Wunsch nach Kontrolle loslassen und innerlich etwas weiter werden.

Solange wir Gedanken über unsere bedrohte Existenz mental hinterherhängen, werden wir genau diese fühlen.

Das liegt daran, dass wir eben unsere Gedanken fühlen – und nicht die Zukunft oder Vergangenheit.

Wie du Existenzängste loslassen kannst

Was du verstehen musst, um deine Existenzängste loszulassen ist, dass sie nicht real sind.

… und ich weiß, was du jetzt denkst. 

Ja, auch mir kommen meine Ängste oft genug sehr plastisch und real vor. 

Immer, wenn ich unbewusst bin und sehr viele Gedanken im Kopf habe, kann ich das auch nicht sehen.

Dann meine ich: “Nein, dieses Mal ist das Leben wirklich gefährlich.”

Doch auch dort liege ich gemütlich im Bett – nur fühlt sich das in solchen gar nicht gemütlich an.

Schaue mal ob du dich jemals ängstlich gefühlt hast, und dabei komplette Ruhe und Frieden im Kopf hattest?

Wie sah es hingegen aus, als du dich lebensfroh und entspannt gefühlt hast?

War da jemals dein ganzer Kopf voll mit hektischen Gedanken?

Ich habe noch niemanden getroffen, der sich der Zukunft gegenüber optimistisch gefühlt hat und gleichzeitig das absolute Gedankenchaos im Kopf hatte.

Die Erkenntnis über Existenzangst, die dich frei macht

Es führt also kein Weg daran vorbei zu erkennen, dass zumindest 99,9% des Dramas in deinem Kopf entsteht – und es sich gleichzeitig für dich so anfühlt, als käme das alles aus der Welt um dich herum.

Kannst du das sehen, bist du frei.

Dann gibt es vielleicht noch existenzängstliche Gedanken, aber sie verlieren ihren riesigen Einfluss auf dich und ihre Ernsthaftigkeit.

Dann wird Energie und Kapazität frei für neues, frisches Denken. 

Das führt zu neuen Ideen um dein Problem zu lösen und nach vorne zu schauen.

Falls es bisher noch gar kein real existierendes Problem gab (was oft genug der Fall ist), dann kannst du wieder dazu übergehen, das Leben zu genießen anstatt in Angst über deine Existenz zu leben.

Wir erschaffen unsere Existenzangst selbst – es gibt sie dort draußen nicht

Du kannst die Illusion, es gäbe etwas gefährliches in der Zukunft, loslassen. Denn zum einen kannst du es durch dein Denken nicht verhindern und zum zweiten ist dein Denken der einzige Ort, wo das Problem exisitert. 


Das heißt, du erschaffst es dir selbst. Das macht dich nicht zu einem schlechten Menschen, das ist einfach ein Fakt.

Auch machst du das nicht absichtlich, sondern hast mit deinem Bewusstsein und Fähigkeiten immer das beste gegeben.

Nur manchmal führt das halt zu Gefühlen wie Existenzangst. 

Nur, weil das bisher immer so war heißt das nicht, dass wir damit nicht jederzeit aufhören könnten. 

Doch du kannst erst in den Moment aufhören, in dem du erkennst dass du deine (ängstlichen) Gedanken fühlst und nicht die Realität.

Flexibel und offen sein für neues Denken

Das erfordert ein wenig geistige Flexibilität und Offenheit, aber es ist der Schlüssel zur Lösung all deine Probleme.

Das klingt jetzt nach viel, aber meiner Erfahrung ist es so. 

Wir können keine Sorgen über die Zukunft haben, wenn es nicht irgendwo einen Gedanken gibt, der dir solche Sorgen gibt.

Deine Lebensumstände könnten noch so ‘ausweglos’ sein, wenn du nicht denkst sie wären ausweglos, dann sind sie nur so, wie sie eben sind.

Nicht mehr und nicht weniger. Aber ‘ausweglos’ werden sie erst im persönlichen Denken.

Es ist auch immer wieder spannend zu sehen, wie verschiedene Menschen komplett unterschiedliche Realitäten haben.

Was beim einen keine emotionale Regung auslöst, bringt den anderen schon an den Rand des Aushaltbaren – und genauso umgekehrt.

Eine kleine Geschichte von Existenzangst und Geldsorgen

Existenzangst und Geldsorgen

Ich habe einen Kumpel, der ist konkret immer finanziell abgebrannt – aber hat dazu keine sorgenvolle Gedanken.

Er denkt (weil er es wohl irgendwann mal so gelernt hat) immer sowas wie: “Wird schon, hat doch bisher immer geklappt.”

Weil auch er seine Gedanken fühlt, kann ihm die Situation keine Angst machen.

Kennst du auch Situationen, in denen du komplett anders reagierst, als ein anderer Mensch?

Wenn es so wäre, dass wir die Welt fühlen, dann müssten alle Menschen komplett gleich reagieren.

Das tun sie aber nicht. 

Der Grund dafür liegt schlicht daran, dass sich jeder unterschiedliches Denken angewöhnt hat im Laufe seines Lebens.

Das wird dann unbewusst automatisch abgespult. 

  • Manche dieser Denkweisen sind harmlos und dann macht uns die Situation nichts aus.
  • In anderen Situationen fährt unser Denker aber zur Höchstleistung auf und wir haben keine andere Möglichkeit zu leiden – solange wir unbewusst sind.

Durch mehr Bewusstsein die Existenzangst besiegen

Die naheliegende Lösung ist also, bewusster zu werden.

Alleine diesen Artikel gelesen zu haben, hat dich bewusster gemacht.

Jetzt hast du in der nächsten Situation die Möglichkeit, bewusster zu erkennen, was abgeht. Du bist weniger Opfer deiner Gedanken und mehr Beobachter.

Wenn du die Trennung schaffen kannst: “Hier bin ich, da ist die Stimme in meinem Kopf, die grade Lust hat, Horrorgeschichten zu erzählen”, hast du einen riesigen Schritt gemacht.

Denn erst jetzt kannst etwas anders machen, als vorher. 

Wenn wir nicht wissen, dass der Schmerz in unserer Hand von der heißen Herdplatte kommt, dann können wir die Hand auch nicht runternehmen.

Wir müssen den Schmerz aushalten.

Wenn du nicht bemerkst, dass deine Existenzangst aus deinem Denken entsteht, dann wirst du auch immer weiter unter ihr leiden müssen.

Dann wird dein Verstand immer weiter und unbemerkt von dir Gedanken erzeugen, die nicht wahr sein müssen – dich aber trotzdem stressen.

Nimm deine Gedanken nicht mehr so ernst

Existenzangst - nimm deine Gedanken nicht so ernst

Du musst erkennen, dass es dort eine Stimme in deinem Kopf gibt, die eine Menge erzählt.

Auch kannst du ganz konkret einmal in deinem Leben nachsehen, wie oft dir diese Stimme schon etwas erzählt hat, was nicht stimmt.

Bei mir macht sie das mehrmals pro Tag.

Trotzdem glauben wir (ja, ich auch), ihr immer mal wieder. Doch all das sind nur Gedanken die oft sehr wenig mit der Realität zu tun haben.

Wir könnten genauer sagen: 

  • Je schlechter wir uns fühlen, desto unrealistischer und je weiter Weg von dem Moment sind diese Gedanken.

Dann finden wir uns in so richtig abstrusen Horrorszenarien in der Zukunft wieder, die einfach hart unrealistisch (und manchmal sogar unmöglich) sind.

Aber da wir alle Gedanken fühlen, fühlen wir auch diese Horrorfilme. 

Erst wenn wir erkennen, dass wir im Kinosessel sitzen und der Film dort vorne läuft – und das Monster auf der Leinwand uns nichts anhaben kann, haben wir eine Chance uns aus der Existenzangst zu lösen.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert