Unsicherheit überwinden

Unsicherheit überwinden: Mein 3-Schritte-Plan

Immer, wenn ich früher einen Raum voller fremder Menschen betrat, dann fühlte ich eine starke Unsicherheit in mir.

Ich stellte mich dann unauffällig an den Rand, um möglichst wenig Aufmerksamkeit zu erregen. Auf Parties und im Club brauchte ich immer eine ganze Menge Alkohol, um wirklich aus mir herauskommen zu können.

Ich dachte, ich muss etwas ganz besonderes sagen oder tun, damit andere Menschen mich mögen.

Jeder Mensch ist mal unsicher. Das ist ganz normal. Doch wenn wir uns wegen Unsicherheit aus dem Leben zurückziehen und gute Chancen links liegen lassen, dann müssen wir aktiv werden.

Denn Unsicherheit kann überwunden werden.

Das ist noch nicht einmal schwer.

Erfahre in diesem Artikel, wie du deine Unsicherheit überwindest und so innerlich freier wirst, dir mehr zutraust und entspannter und selbstbewusster mit anderen Menschen wirst.

Wie Unsicherheit dir das Leben schwer macht

Das führte dazu, dass ich mich sozial stark zurückzog und fast nur noch am Wochenende unter Leute ging. Den Rest der Woche verbrachte ich zu einem großen Teil alleine.

Entweder beim Sport, vor allem aber vor dem Computer.

In der Gegenwart anderer Menschen konnte ich mich nie so wirklich entspannen. Ständig geisterte mir durch den Kopf, wie ich wohl bei anderen Menschen ankomme.

Ich fragte mich, ob ich witzig genug bin und selbstbewusst genug wirke. Ich fragte mich, ob ich überhaupt Freundschaft und Anerkennung verdiene, oder dafür noch mehr leisten muss.

Hinter all dem stand meine ständige Unsicherheit, ob ich in Ordnung bin oder anders sein muss, als ich eigentlich bin.

Genauso ging es mir auch in meiner Ausbildung.

Täglich fragte ich mich, ob meine Arbeit gut genug ist und ob ich überhaupt fähig bin, diesem Beruf gut zu bewerkstelligen. Ich machte mir tierischen Druck, alles perfekt zu machen und scheiterte so oft an meinen eigenen Idealen.

Außerdem war ich oft unsicher, ob meine Meinung die „richtige“ ist. Häufig traute ich mich nicht, etwas zu sagen, aus Ängste überwinden, ich könnte kritisiert werden oder Widerworte bekommen.

Hinter all diesen Symptomen steckte damals meine Unsicherheit. Doch irgendwann hat es mir gereicht, ich wollte meine Unsicherheit überwinden.

Unsicherheit überwinden: Die Ursachen sind vielfältig

Meine Unsicherheit kam daher, dass ich nicht davon überzeugt war, dass ich so gut bin, wie ich bin. Ich schaute stets zu anderen Menschen, um Rückschlüsse über meinen Wert als Person zu ziehen.

Dabei gibt es nur ein Problem – was dann auch die Ursache für die Unsicherheit ist.

Selbst, wenn andere Menschen mir bescheinigten, dass ich in Ordnung bin, ich konnte es einfach nicht glauben.

Ich habe damals oft gehört, dass ich einen subtil-lustigen Humor habe, glauben konnte ich es nicht.

Es gab eine Menge Mädchen, die auf mich standen und mich mochten – ich hab es nicht gesehen und sie dadurch vergrault.

Innerlich habe ich nur mit dem Kopf geschüttelt und nach Gründen gesucht, wieso all diese Dinge nicht wahr sein können.

  • „Ich bin nicht lustig, ich hatte nur einen guten Tag.“
  • „Das Mädchen mag mich nicht wirklich, die guckt jeden so an.“

Und so verstellte ich mir selbst eine Menge Türen und rutschte immer tiefer hinein in meine Unsicherheit.

Unsere Unsicherheit sitzt tief

Doch der wahre Grund für meine Unsicherheit lag noch eine Schicht tiefer.

Ich übersah all das gute Feedback regelrecht, weil ich selbst geringschätzig von mir dachte.

Ich konnte nicht akzeptieren, dass mich jemand wirklich mag, weil ich mich selbst nicht wirklich gemocht habe.

Ich war davon überzeugt, dass ich nicht interessant bin und niemand mit mir sprechen will, und ging deshalb davon aus, dass es bei allen anderen auch so ist.

Nur konnte ich diese Glaubenssätze damals nicht mit der Klarheit sehen, mit der ich sie heute sehe.

Ich war nicht bewusst genug, um die Situation für das zu nehmen, was sie war: In meinem Kopf entstanden.

Glaubenssätze: Hier entsteht deine Unsicherheit

Glaubenssätze sind meistens mehr ein Gefühl, als ein wirklicher Gedanke. Als ich damals auf der Party stand ging mir nicht glasklar durch den Kopf, dass ich bestimmt nicht interessant genug für ein Gespräch bin. Es war eher ein sehr diffuses Gefühl des Unwohlseins in meinem Körper.

Das Gefühl ist irgendwann einmal durch wiederholtes Denken der immergleichen Gedankenspiralen entstanden?

  • „Bin ich gut genug?“
  • „Bin ich lustig genug?“

Doch oftmals wandern solche Gedanken mit der Zeit in unser Unterbewusstsein ab. Was übrig bleibt ist dieses ungute Gefühl.

Unsicherheit überwinden – die Ursachen liegen oft in der Kindheit

Unsicherheit entsteht meist in der Kindheit. Wir sind klein und schauen zu unseren Eltern auf. Wir wollen, dass sie uns die Welt um uns herum erklären und uns Feedback geben, wie wir uns schlagen. Das Problem ist, dass viele Erwachsene genauso verkorkste Glaubenssätze haben und genauso unter Unsicherheit leiden, wie ihre Kinder.

Das merken wir als kleine Wesen jedoch nicht. Wir sind uns nicht bewusst, dass wir Glaubenssätze formen. Es passiert uns einfach.

Ebenfalls erzeugt es Unsicherheit, wenn ein Kind merkt, dass es Bedingungen erfüllen muss, um geliebt zu werden. Wenn es ständig merkt, dass es brav, fleißig, sauber oder freundlich sein muss, um Zuneigung zu bekommen, dann wird sich das durch’s weitere Leben hindurchziehen.

Die Kinder werden irgendwann zu Erwachsenen, jedoch bleiben sie innerlich Kinder.

Es wirken die gleichen Mechanismen, die sich vor Jahrzehnten einmal etabliert hat.

Was ihre Eltern und Erzieher ihnen einst sagten, das tun nun ihre Chefs oder die Politik.

Wir sind daran gewöhnt, zu anderen zu gucken um zu erkennen, was gut und richtig ist. Diese Angewohnheit dürfen wir verändern, wenn wir unsere Unsicherheit überwinden wollen.

Als wir klein waren, konnten wir uns dessen nicht bewusst sein. Wir waren schlicht noch zu jung um die Konsequenzen dieses Verhaltens überblicken zu können. Doch jetzt, im Erwachsenenalter, ist es unsere Pflicht, selbst zu bestimmen, was wir tun und denken wollen und was gut und richtig ist.

Wir haben die Pflicht, unsere Glaubenssätze über uns selbst zu bestimmen und wenn nötig auch zu verändern.

Mache dir deine Glaubenssätze bewusst – und verändere sie

Um unsere Unsicherheit überwinden zu können ist es notwendig, diese Glaubenssätze an die Oberfläche zu holen.

Unsere Glaubenssätze bestimmen, wie wir die Welt sehen. Ein einfaches Beispiel: Stell dir vor, es ist Frühling und es gießt in Strömen. Der Himmel ist stockfinster und ein kalter Wind weht durch die Straßen.

Katja schaut sich das Ganze an und ist entzückt. Sie erfreut sich an den Tropfen, die in die Pfützen treffen und genießt die angenehm frische, kühle Luft.

Julia hingegen kommt bei diesem Wetter kaum aus dem Bett. Sie ist niedergeschlagen, hat keinen Antrieb und schimpft unablässig auf das verdammte Mistwetter.

Das Wetter ist genau gleich, jedoch wirkt es komplett unterschiedlich auf die beiden.

Also sind es nicht die äußeren Umstände, welche bestimmten, wie es uns geht, sondern wie wir innerlich mit ihnen umgehen.

Daher können wir die humorvollste Person sein, wenn wir vom Gegenteil überzeugt sind haben wir keine Chance, uns selbst als humorvoll wahrzunehmen. Deshalb ist der erste Schritt, um unsere Unsicherheit zu überwinden, unsere Glaubenssätze zu erkennen und im zweiten Schritt zu verändern.

Wenn wir wissen, was genau wir über uns denken und wo wir unsicher sind, dann können wir daran viel effektiver arbeiten, als wenn wir blind im Nebel stochern.

Wir können dann anfangen, diesen Glaubenssatz zu hinterfragen und zu gucken, ob er wirklich zutrifft, oder ob wir ihn uns nur einreden.

Hinterfrage deine Glaubenssätze über dich

Als wir klein waren, fehlte es uns an Bewusstheit, um die Dinge zu hinterfragen, die andere uns erzählen. Wenn jemand sagte, wir wären schlecht in Mathe, dann war das für uns so.

Wenn jemand und weißmachen wollte, wir wären ein toller Person mit viel Ausstrahlung, dann kauften wir ihm das genauso ab, als wenn wir häßlich genannt worden wären.

Es mangelte uns an Kontrolle darüber, welche Glaubenssätze wir in uns entstehen lassen und annehmen, und welche wir außen vor lassen.

Ich bin fest favon überzeugt, dass viele Kinder nicht generell schlecht in Mathe sind. Es wurde ihnen irgendwann einmal attestiert und seitdem reden sie es sich wieder und wieder ein – was dann dazu führt, dass sie wirklich nicht 2+4 rechnen können.

Doch nicht ihre Unfähigkeit zu rechnen ist hier das Problem, sondern ihr Glaubenssatz.

Genauso ist das mit fast allen Dingen im Leben. Die Ursache- Wirkungsrealation wird von vielen Menschen nicht richtig wahrgenommen.

  • Wir sind nicht humorlos, weil wir eben humorlos sind, sondern weil wir daran glauben.
  • Genauso sind wir nicht per se unattraktiv sondern nur weil wir daran glauben und es natürlich so auch ausstrahlen.

Was hat das mit Unsicherheit zu tun?

Wenn du einen Raum mit vielen Menschen betrittst, dann fühlst du dich nicht unwohl, weil du eben unsicher bist, sondern weil du es dir einredest. Die Menschen lehnen dich nicht von vornherein ab, sondern du lehnst zuerst dich ab (Glaubenssatz: Ich bin es nicht wert, gemocht zu werden) und die Reaktion anderer Menschen folgt daraus.

Unsicherheit entsteht durch negative Selbstgespräche und negatives Visualisieren.

Wir fangen dann an wie wild zu visualisieren, was alles passieren könnte. Wir sehen uns schon vorher alleine in der Ecke stehen – deshalb kommt es auch so.

Probiere einmal dir vorzustellen, wie du locker und entspannt mit neuen Menschen in Kontakt kommst und dabei auch noch Spaß hast.

Ich weiß, es ist schwer zu glauben aber übe dich einmal darin, positiv zu visualisieren. Sei dabei kreativ. In deiner Vorstellung gibt es kaum Grenzen. Alles ist erlaubt. Halte dich nicht zurück, sondern stelle dich dir selbst genauso vor, wie du gerne sein möchtest.

  • Wie würdest du dich bewegen, wenn du selbstbewusst anstatt unsicher bist?
  • Wie würdest du sprechen?
  • Wie würden andere Menschen auf dich reagieren?

Da zuerst dein Glaubenssatz (der sich in deiner negativen Visualisierung ausdrückt) kommt und dann die Reaktion der anderen Menschen, baust du hier mitnichten ein unrealistisches Luftschloss. Du baust hier ganz konkret an deinem neuen Leben ohne Unsicherheit.

Denn wenn du deine alten Bilder und Töne verbannst und sie mit neuen ersetzt, wird sich auch dein Leben im Äußeren verändern.

Jetzt bist du unsicher, weil du dir unsichere Gedanken machst.

Mache dir selbstbewusste Gedanken und werde so selbstbewusster.

Raus in die echte Welt

Natürlich sollst du nicht untätig auf dem Sofa sitzen. Du brauchst einen Realitätscheck in der echten Welt. Gehe raus und Komfortzone langsam und behutsam genau den Situationen, die dir Unbehagen und bereiten und dich unsicher fühlen lassen.

Über- aber unterfordere dich hier nicht. Wenn es sein muss, fange ganz klein an. Hast du Probleme mit anderen Menschen, dann sprich zuerst mal einige fremde Menschen an und frage sie nach der Uhrzeit.

Hier geht es nicht darum, Preise zu gewinnen. Es geht hier um dich und deine Entwicklung. Such dir ein Tempo aus, in dem du kontinuierlich wachsen kannst anstatt eine riesige Hau Ruck Aktion zu planen.

Frage dich selbst, „Was ist das Schlimmste, was mir passieren kann?“

Vielleicht wirst du während dieses Realitätschecks manchmal etwas Unwohlsein, Unsicherheit oder sogar ein wenig Angst verspüren.

Jetzt wird es spannend. Kommen solche Gefühle hoch, dann werde achtsam. Schaue, an was du gerade denkst und was für Bilder dir durch den Kopf geistern. Ich gehe jede Wette ein, dass du gerade den Teufel an die Wand gemalt hast, dir vorgestellt hast, wie alle dich ablehnen und dein ganzes Leben furchtbar schiefgehen wird.

Kein Grund zur Panik. Gehe jetzt behutsam wieder dazu über, positiv zu visualisieren und dir genau das Ergebnis vorzustellen, welches du haben willst.

Und außerdem, wie wahrscheinlich sind solche Horrorszenarios? Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass sie so gut wie nie eintreten. Sie sind nur ein deinem Kopf entstanden, aber genau sie sind es, die dich von einem glücklichen leben ohne Unsicherheit abhalten können.

„Was ist das Beste, was passieren kann?“

Wie wäre es, wenn du dir stattdessen mal die Frage stellst, was das Beste sein könnte, was dir passieren kann.

Fokussiere dich darauf. Auch wenn du noch nicht so 100% davon überzeugt bist – bleibe bei diesem Gedanken.

Denke immer wieder daran.

Wenn ich heute auf fremde Menschen zugehe, dann reagieren sie fast immer offen und freundlich – weil ich es mir vorstelle und dann mit der entsprechenden Ausstrahlung auf sie zugehe.

Genauso ist es mit Vorgesetzen oder Authoritätspersonen. Ich stelle mir vor, wie wir freundlich und respektvoll auf Augenhöhe miteinander umgehen und genauso kommt es dann auch.

Dein Selbstwertgefühl stärken

Um deine Unsicherheit überwinden zu können ist die Arbeit an deinem Selbstwertgefühl unerlässlich.

Ein hohes Selbstwertgefühl ist eine grundsätzlich positive Einstellung dir selbst gegenüber.

Du magst dich, du verbringst gerne bewusst Zeit mit dir und du gönnst dir vor allem Glück und Erfolg von Herzen. Für dich ist es ganz normal, dass Menschen positiv auf dich reagieren und du angenommen wirst. Außerdem weißt du tief in deinem Inneren, dass du das Zeug dazu hast, all deine Ziele zu erreichen, die du dir vornimmst.

Es würde bei Weitem den Umfang dieses Artikels sprengen, genau zu beschreiben, die du dein Selbstwertgefühl stärken kannst. Genau aus diesem Grund habe ich zu dem Thema Selbstwertgefühl einen kompletten Blogartikel geschrieben.

13 Kommentare
  1. Ben Menges
    Ben Menges sagte:

    Hey Tim!
    Der Artikel ist sehr gut. Er bingt viele Apsekte zusammen, ohne dabei aber zu lange zu wirken. Bei dem Mathebeispiel möchte ich „Priming“ erwähnen. Es wurde auch gezeigt, dass die Prüfungsleistungen bei Kindern besser werden, wenn sie sich vorher vorstellen wie es wäre, wenn sie den Stoff beherrschen würden. Also quasi in einer Matheprüfung dann sich vorstellen würden, wie es wäre, wenn sie Mathelehrer sind. Das zeigt eindeutig, dass das Wissen und die Skills viel mehr vorhanden sind als wir oft annehmen!
    Super Artikel!

    Antworten
  2. Tim Hamer
    Tim Hamer sagte:

    Danke Ben.

    Jap, positives Visualisieren funktioniert in jedem Lebensbereich. Hast du mal das Buch Psycho Cybernetics gelesen?

    Kann ich zu dem Thema wärmstens empfehlen!

    Antworten
  3. Nora
    Nora sagte:

    Hi Tim,

    zufällig bin ich über Deinen Blog gestolpert und finde hier diesen tollen Beitrag – Deine ersten Absätze hab ich nur nickend gelesen, ich habe mich leider darin wiedergefunden.

    Deine Aussage „Über- aber unterfordere dich hier nicht. “ teile ich nicht so – ich glaube, dass schnell die Motivation sinkt, wenn man ein gesetztes Ziel nicht erreicht hat. Und gerne setzt man sich ja mal zu hohe Ziele, weil man so super-ungeduldig mit sich selbst ist. – Dein nächster Satz ist ja dann auch, dass man kleine Schritte gehen sollte. Der Zusammenhang mit dem ersten Satz verwirre mich, aber ich glaube auch an besseren Erfolg durch kleine Schritte!

    Ein letztes noch: Sich immer vorstellen, dass alles gut ausgeht und mein Gegenüber freundlich (…) ist – ist hierbei manchmal der tiefe Fall nicht vorprogrammiert? Ich verstehe Deine Grundintention und finde die auch an und für sich gut, nur oft hab ich gehofft, das möge jetzt ein super Telefonat mit Person X werden … und dann gings schief … jetzt mal ich schon vorher den Teufel an die Wand, weiß, dass es kein gutes Telefonat wird – und es wird zu 99 % auch keines – aber ich fall nicht so tief in mir selbst runter, weißt wie ich meine?

    Die spannende Frage ist, ob und wie man da ein Gleichgewicht findet, gerade fremden Menschen gegenüber. Wann darf der Teufel raus und hilft mir realistisch zu sein – und wann brauch ich meine positiven Glaubenssätze um Realität zuzulassen?

    Beste Grüße,
    Nora

    Antworten
  4. Tim Hamer
    Tim Hamer sagte:

    Hey Nora,

    danke für deinen ausführlichen Kommentar.

    Zu deinem ersten Punkt: Genau darum geht es ja. Wir wollen uns nicht über- aber auch nicht unterfordern und so die maximale Wahrscheinlichkeit dafür schaffen, dass wir Erfolg haben.

    Genauso beim zweiten Punkt. Klar reagieren nicht IMMER ALLE Menschen positiv, aber wir schaffen die besten Voraussetzungen. Irgendwann können wir dann erkennen, dass es an unserem Gegenüber und nicht an uns selbst liegt, wenn jemand nicht weiß, wie man sich benimmt :P

    Antworten
  5. Anna
    Anna sagte:

    Hey Tim,
    danke für den super Artikel. Ich wünschte, ich wäre schon so weit wie du. In meiner Kindheit bin ich in der Schule nie akzeptiert worden. Heute würde man vermutlich sagen, dass ich gemobbt worden bin. Ich konnte es meinen Mitschülern nie Recht machen und hatte jahrelang keine Freunde. Meine Eltern sagte zwar immer zu mir, meine Zeit würde irgendwann kommen, aber ich musste erst die Schule wechseln, um das zu glauben.
    Mittlerweile müsste ich es auch besser wissen, doch nach wie vor sitzt meine Unsicherheit tief. Teilweise reagiere ich fremden Menschen gegenüber unfreundlich bzw feindlich eingestellt! weil ich immer davon ausgehe, dass man mir was will. Dabei ist es totaler Blödsinn. Will ich umgekehrt ja auch nicht. Aber Gefühle sind nicht immer logisch.
    In meiner Beziehung äußert sich meine Unsicherheit durch Eifersucht. Schreibt mein Freund mir beispielsweise nicht sofort zurück, ist aber online, vermute ich eine andere Frau, die besser ist als ich! dahinter. Und eben weil mein Freund sehr genervt von meiner Kontrolle ist, MUSS ich jetzt etwas ändern. kannst du mir helfen?
    beste Grüße,
    Anna

    Antworten
  6. Tim Hamer
    Tim Hamer sagte:

    Hey Anna,

    so eine Veränderung ist natürlich ein Prozess. Ich würde ihn an deiner Stelle in zwei Schritte aufteilen.

    Versuche zuerst, deine momentane Situation zu akzeptieren. Auch wenn du nicht ganz zufrieden damit bist, sobald du noch zusätzlichen Widerstand leistet, machst du es dir noch schlimmer.

    Als zweiten Schritt würde ich dir raten, dir einmal genau zu überlegen, wie du denn überhaupt sein möchtest. Aus deinen Zeilen lese ich, dass du sehr genau weißt, was du nicht mehr möchtest.

    Aber kannst du mir sagen, was du stattdessen genau willst? Wie willst du sein? Wie willst du dich verhalten?

    Male dir das mal in allen Details aus! Denn wenn du nicht weißt, wo es genau hingehen soll (sondern nur, dass es dir hier nicht gefällt), dann besteht de facto keine Möglichkeit, jemals anzukommen.

    Liebe Grüße

    Tim

    Antworten
  7. Manuel
    Manuel sagte:

    Ich leide seit langem an Angststörungen und damit verbunden starke Unsicherheit. Habe lange Zeit versucht Hilfe durch Behandlungen zu bekommen. Vergeblich…
    Seit kurzem nehme ich mein Leben selbst in die Hand und nach dem Motto Frau/Mann ist sich selbst der bessere Arzt, behandele ich mich selber. Ich mache konstant Fortschritte, schreibe jetzt sogar AKTIV mit und nicht nur PASSIV lesen.
    Ich möchte euch folgendes Buch empfehlen, ich lese es jetzt zum dritten Mal und es hilft mir Selbstbewusster zu werden und mit Dominanz etwas zu experimentieren.
    Ich lerne auch mal Nein zu sagen und zu erkennen, dass ich auch Meinung haben darf, ob es dir passt oder nicht…
    http://www.amazon.de/Meine-ganz-persönliche-Erfahrung-Martinez/dp/149059146X

    Antworten
  8. Viktoria
    Viktoria sagte:

    Hallo Tim!
    Toller ausführlicher Artikel mit vielen wichtigen Punkten! Überhaupt bin ich ein Fan von deinem Blog ;-)

    Ich glaube Unsicherheit kann ganz unterschiedliche Ursachen haben (eine davon ist sicherlich auch in der Vergangenheit zu finden). Für mich persönlich war Selbstsicherheit immer ein schwieriges Kapitel. Ich habe mich viele Jahre geplagt und an mir gearbeitet. Bis es mir irgendwann leichter fiel.

    Was ich jedoch auch kenne ist, dass ein einschneidendes Erlebnis (z.B. ein Verlust) mich plötzlich wieder nach unten katapultiert. Und es fühlt sich so an, als müsste ich wieder von vorne anfangen.
    So gesehen ist das ganze Unternehmen „Unsicherheit überwinden“ ein Prozess der lange dauert und immer wieder neu angefacht werden muss.
    lg Viktoria
    http://www.unike.me

    Antworten
    • Tim Hamer
      Tim Hamer sagte:

      Hey Viktoria,

      ja, das ist auf jeden Fall ein Prozess und kann seine Zeit dauern. Aber der Prozess an sich kann man sehr wohl genießen und jede Sekunde präsent mit dem sein, was gerade da ist :)

      Antworten
  9. C.
    C. sagte:

    Dein Vorgehen klingt plausibel und sinnvoll, habe gleich mal ein paar Vorstellungen ausprobiert (was stört mich an mir? Wie wäre ich gern?) Aber schon in diesem Punkt fängt das Problem bei mir an. Ich stelle mir mich selbst aus der Gegenüber-Sicht vor, nehme war, dass ich witzig sein, gut zuhören, interessante Gespräche führen und gute Ratschläge geben kann (u.v.m.), aber trotzdem kann ich mir selbst Gegenüber keine wirkliche Zuneigung oder Anerkennung aufbringen. Ich habe keine Ahnung, warum ich mich nicht mag und das bringt mich des öfteren zum Verzweifeln. Nach Außen führe ich ein komplett normales Studentenleben, hänge viel mit Freunden ab und wirke-soweit ich von diesen Freunden weiß- eher selbstsicher, aber distanziert. Ich gehe Leuten, die ich auf der Straße treffe aus dem Weg oder sage nur nett Hallo, weil ich Angst habe, mich einer unangenehmen Situation stellen zu müssen. Deswegen finde ich deinen Punkt sehr gut, dass man sich ins kalte Wasser schmeißen und positiv an solche Situationen rangehen muss. Wenn ich mich überwinden kann, werde ich das mal probieren. Nur weiß ich nicht, ob das mein Problem der fehlenden Selbstakzeptanz löst.
    Liebe Grüße,
    C.

    Antworten
    • Tim Hamer
      Tim Hamer sagte:

      Hey C.,

      danke für deinen offenen Kommentar. Bei solchen Ratschlägen etwas zu tun geht es mir immer darum, dass du neue Erfahrungen machen darfst. In Situationen, in denen du unsicher oder schüchtern bist, kommen diese Emotionen viel klarer und deutlicher an die Oberfläche, sodass wir sie besser spüren und annehmen können, anstatt etwas gegen sie tun zu wollen.

      In diesem puren Fühlen und Annehmen liegt wahre Veränderung verborgen. Je tiefer du deine Gefühle spürst, desto mehr kommst du ihnen auf den Grund. Wenn du dich ihnen öffnest und sie spürst ohne zu bewerten oder verändern zu wollen, dann ziehen sie weiter und die nächste Schicht kommt hoch, bis es keine Schichten mehr gibt.

      Dann ist deine Unsicherheit auch losgelassen und du wirst damit keine Probleme mehr haben.

      Liebe Grüße,
      Tim

      Antworten
  10. Marion Lemberger
    Marion Lemberger sagte:

    Hallo Tim,
    dein Artikel gefällt mir sehr gut.
    Ich bin 42 Jahre jung und habe schon öfters mit Depressionen meine Erfahrungen gemacht. Nehme Medikamente, mache Psychotherapie und arbeite ständig an mir. Nachdem ich mich wieder selber aufgebaut habe, kommen mir immer wieder Selbstzweifel. Ich finde mich nicht gerade schön, bin zwar eher klug und eine gute Mutter, hab aber Angst wie mich andere wahrnehmen. Die mangelnde Selbstakzeptanz zieht mich immer wieder nach unten, wobei ungerechtfertigte Kritik von außen, auch wenn sie noch so klein ist schnell Schuldgefühle meinerseits auslöst, auch wenn ich nichts dafür kann. Wie kann ich mein Ego stärker machen? Ganz liebe Grüße Marion

    Antworten
    • Tim Hamer
      Tim Hamer sagte:

      Hey Marion,

      ich glaube der andere Weg ist hilfreicher. Das Ego schwächer machen :)

      Denn dein Ego sagt dir, du seist nicht gut genug usw. Der erste Schritt dazu wäre, deine Gedanken bewusst zu beobachten. Dazu gibt es eine Menge Artikel auf meiner Seite. Schau einfach mal nach!

      Liebe Grüße,
      Tim

      Antworten

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert