Verantwortung übernehmen: Was du auf jeden Fall beachten solltest
Verantwortung übernehmen klingt zuerst einmal so herrlich verstaubt. Wie oft haben uns Angela und Konsorten wohl schon dieses Kredo vorgesetzt und es damit fast bis zur Unkenntlichkeit verwässert.
Wir haben es wahrscheinlich schon so oft gehört, dass es uns mittlerweile komplett bedeutungslos erscheint.
Verantwortung übernehmen – was bedeutet das?
Viele verbinden mit Verantwortung sogar Negatives. Übernehme ich Verantwortung, dann bin ich ja schuld wenn etwas schiefgeht. Vielleicht werde ich sogar komisch beäugt oder gar kritisiert.
Nun könnte man ja schon fast auf die Idee kommen zu sagen: „Naja, wenn das so ist, dann übernehme ich ab sofort keine Verantwortung mehr, dann kann mir auch nichts mehr passieren.“
Doch so einfach ist es nicht.
Keine Verantwortung zu übernehmen, das funktioniert generell nicht.
Auch wenn wir uns dazu entscheiden, keine Verantwortung übernehmen zu wollen, müssen wir doch für die Konsequenzen dieser Entscheidung die Verantwortung übernehmen.
Alles fängt bei dir an
Ich glaube, dass es vor allem darum geht, die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.
Erst dann, und das meine ich ausdrücklich, können wir wirklich Verantwortung für andere übernehmen.
Also handelt dieser Artikel davon, wie wir Verantwortung für uns selbst übernehmen können.
In dem Moment, in dem wir die Verantwortung für unseren Lebensweg, unseren Beruf, unsere Gefühle, unsere Gesundheit übernehmen, gehen wir aus der Opferrolle heraus und nutzen die uns allen gegebene Freiheit aus, diese Bereiche nach unseren Wünschen zu gestalten.
Die Verantwortung für unser Leben zu übernehmen, macht ungemein frei.
Du hast die Wahl
Wir können jederzeit die volle Verantwortung übernehmen und unser Leben so gestalten, wie wir es wollen. Wir wissen, dass wir jederzeit die Wahl haben, zu entscheiden.
Wir können uns heute entscheiden, uns besser zu fühlen, auch können wir entscheiden, den Job zu kündigen und unserer Passion zu folgen.
Wir können. Wir können uns sogar jetzt die Klamotten ausziehen und nackt auf die Straße rennen.
Das einzige, was uns davon vielleicht abhalten mag sind die möglichen Konsequenzen. Die meisten von uns bewerten wohl die Möglichkeit, in der Nachbarschaft etwas unangenehm aufzufallen als negativere Konsequenz für sich selbst, als vielleicht einmal etwas mehr Sonnenlicht an den Körper zu bekommen.
Wir können uns also entscheiden und so die Verantwortung übernehmen. In jedem einzelnen Bereich unseres Lebens.
Dabei wissen wir auch, dass wir für alle die Konsequenzen solcher Entscheidungen ebenfalls die volle Verantwortung übernehmen müssen. Wir müssen damit leben.
Aber wir können. Mit dieser Überzeugung hast du dich schon ein ganzes Stück weiter herausgewagt aus der Opferrolle.
Los geht’s.
Verantwortung für Gefühle
Ich einzig und allein bin es, der über meine Gefühle kontrolliert. Punkt. Ich höre viel zu oft in meinem Umfeld, dass jemand von den Worten oder Handlungen eines anderen Menschen verletzt wurde.
Ich kenne solche Situationen auch zu genüge.
Nur sich hinzustellen und jemand anderen die Schuld für seine schlechten Gefühle in die Schuhe zu schieben dafür, das halte ich absolut unverantwortungsvoll.
Es öffnet Tür und Tor für Manipulation.
Es gibt nämlich Möglichkeiten, selbst das Heft in die Hand zu nehmen und Herr über seine eigenen Gefühle zu werden. Die Verantwortung zu übernehmen und nicht mehr als Spielball anderer Menschen zu fungieren.
Ein einfaches Beispiel.
Stell dir einmal vor, du lässt einen guten Freund wissen, dass du ab heute zu allererst Verantwortung für dein eigenes Leben übernehmen wirst – erst dann kommen die anderen.
Dieser Freund könnte jetzt auf die Idee kommen und deinen Plan als egoistisch oder gar rücksichtslos abzustempeln.
Doch ist nicht gerade solch ein Verhalten rücksichtslos und nichts als Egoismus? Soll die solche eine Aussage nicht schlechte Gefühle machen und dich schuldig fühlen lassen? Dich dazu manipulieren weiterhin deine Wünsche und Bedürfnisse schön für andere aufzugeben?
Verantwortung für Handeln
Habe ich einmal Verantwortung übernommen und gelernt, wie selbst dafür sorge, dass ich mich gut fühle, kann ich viel einfacher auch Verantwortung für meine Handlungen übernehmen.
Denn ich weiß, egal was bei meinem Handeln auch herauskommen mag, ich habe immer die Kontrolle über meine Gefühle. Niemand kann mir Schuldgefühle machen, weil ich selbst darüber entscheide, wie ich mich fühle und wie ich mich sehe.
Klar bin ich gerne bereit, aus meinen Fehlern zu lernen und Kritik anzunehmen und umzusetzen, aber ich brauche keine Angst zu haben dass andere Menschen in der Lage sind, mir für mein Handeln schämen zu lassen.
Ich weiß immer, dass es vollkommen okay ist, Fehler zu machen und dass Fehler mich nicht zu einem schlechten Menschen manche. Niemand ist perfekt, also auch ich nicht.
Ich weiß auch, dass ich in der Lage bin, für die Konsequenzen meiner Fehler die Verantwortung zu tragen. Aber niemals bin ich als ganze Person schuldig oder ein schlechter Mensch.
Weil ich die Verantwortung für meine Emotionen übernommen habe, kann ich so auch Verantwortung für mein Handeln übernehmen und habe auch die komplette Freiheit, das zu tun, was ich tun will.
Zuerst wir, dann die anderen
Ich bin absolut fest davon überzeugt, dass wir erst wirkliche Verantwortung für andere übernehmen können, wenn wir das zuerst für uns selbst getan haben. Haben wir das nicht, wissen wir auch nicht, wie man überhaupt selbst Verantwortung übernimmt.
Das ist dann nichts weiter als ein sinnloses Fischen im Trüben. Dass wir kleinen Kindern helfen und ihnen etwas zu Essen auf den Tisch stellen müssen, das nehme ich hier jetzt einmal als gegeben an. Keiner würde auf die Idee kommen und sagen: „So du Säugling, Zeit Verantwortung zu übernehmen, schau mal zu woher du deine Milch heute bekommst.“
Darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Aber den Kleinen beizubringen, dass sie die Macht haben, selbst zu entscheiden und selbst dafür zu sorgen, dass sie sich gut fühlen und alles in diesem Leben haben können, das ist erst möglich, wenn wir das für uns selbst einmal auf die Kette bekommen haben.
Wir übernehmen also Verantwortung dafür, dass andere Verantwortung für sich selbst übernehmen können. Wir können ihnen dabei nur nach besten Wissen und Gewissen helfen.
Für sie können wir das auf gar keinen Fall tun.
Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl
Ich habe es schon in einem anderen Artikel erwähnt, deshalb hier nur noch einmal in aller Kürze: Verantwortung für uns selbst zu übernehmen sendet ein unmissverständliches Signal an unser Unterbewusstsein. „Du bist es wert.“
Wir würden uns ja nicht um uns kümmern und uns für uns einsetzen, wenn wir nicht von unserem Wert als Person überzeug wären.
So entsteht eine Spirale nach oben. Wir übernehmen Verantwortung, weil wir es wert sind und zeigen uns so, dass wir es wert sind. Dadurch steigert sich unser Selbstwertgefühl, wodurch wir wieder mehr Verantwortung für unser Wohlergehen übernehmen können.
So kann ich auch keinerlei Verantwortung dafür übernehmen, dass die Texte und Videos auf meiner Seite bi dir zu irgendeiner Veränderung oder Erfolg führen.
Wieso? Weil du ganz allein dafür verantwortlich bist, dass du diese Dinge in dein Leben integrierst und ob du sie annimmst oder ablehnst.
Du bist dran
Das Wissen, dass du die einzige Person in deinem Leben ist, für dessen Wohl und für dessen gute Gefühle du wirklich verantwortlich bist, ist unglaublich befreiend. Auch zu Wissen, dass es vollkommen in unserer Macht liegt, unsere Gefühle zu verändern, ist befreiend.
Es befähigt uns nämlich, sofort und konkret zu handeln. Wir müssen so nicht auf irgendwelche günstigen äußeren Umstände warten oder darauf vertrauen, dass jemand anders dafür sorgt, dass wir uns gut fühlen. Ein leider sehr verbreitetes Phänomen. Genauso müssen wir nicht darauf warten, dass andere Lebensumstände uns endlich auf Wolke Sieben heben.
Wir können jetzt loslegen. Wir können das Helft wieder in die Hand nehmen und handeln. Wir können Verantwortung übernehmen.
Wenn du beispielsweise mit deinem Partner ins Kino gehen willst, dann gibst du Verantwortung ab, indem du einfach nur sagst „Hast du schon gehört, da läuft dieser neue Film im Kino“.
Wenn du wirklich mit ihm den Film schauen willst, dann übernimm Verantwortung und kommuniziere das ganz klipp und klar.
„Ich habe heute Lust, diesen Film mit dir zu schauen.“
Neulich war ich beispielsweise mit einigen Freunden zum Abendessen verabredet. Wir hatten einen super Abend. Ich unterhielt mich mit einer alten Schulfreundin, die ich schon lange nicht mehr gesehen hatte darüber, dass ich mich vor kurzem selbstständig gemacht habe.
Sie meinte darauf hin: „Ich hätte auch voll Bock drauf, mich selbstständig zu machen, aber mir fehlt die Idee.“
Aber es liegt nicht an der Idee. Es liegt höchstwahrscheinlich daran, dass sie die Verantwortung nicht übernimmt und ganz bewusst und motiviert nach einer Geschäftsidee sucht, anstatt darauf zu warten, dass sie eines Tages kommt – denn das wird sie sicherlich nicht ganz so einfach tun.
Entscheidungen aufschieben
Viele Menschen haben auch Angst die Verantwortung für ihre Entscheidungen zu übernehmen.
„Was ist, wenn es hinterher nicht klappt? Dann muss ich dafür gerade stehen.“
So erscheint es ihnen als bessere Alternative, gar keine Entscheidung zu treffen und lieber in ungewollten Umständen zu verharren. Das zieht sich manchmal über Tage, Wochen, oder sogar Jahre hin.
Irgendwann haben die Umstände oder sogar andere Menschen dir die Entscheidung abgenommen – und das entpuppt sich dann selten als allzu guter Umstand.
Verantwortung übernehmen heißt nicht perfekt zu sein
Das liegt oftmals daran, dass viele Menschen davon ausgehen, jede ihrer Entscheidungen müsste richtig sein und von allen mitgetragen werden. Doch nichts könnte weiter entfernt von der Wahrheit sein.
Wer Entscheidungen trifft, der macht fast zwangsläufig auch Fehler. Wirkliche Verantwortung übernehmen kannst du jetzt, wenn du eben auch bereit bist, für jegliche Konsequenzen deiner Entscheidungen die Verantwortung zu übernehmen.
Genau dieser Prozess gibt unserem Selbstwertgefühl einen unglaublichen Schub. Zuerst zeigen wir uns, dass wir uns wichtig sind. Wir übernehmen Verantwortung für uns selbst und nehmen unser Leben in die eigenen Hände. Wir setzen uns dafür ein, dass unser Leben maximal gut für uns läuft.
Danach zeigen wir uns, dass wir auch in turbulenten Zeiten zu uns stehen und generell die Fähigkeit haben, für uns einzustehen.
Außerdem lernen wir so jeden Tag mehr, dass wir vollkommen in Ordnung sind, genauso, wie wir eben sind. Mit oder auch ohne Fehlentscheidungen.
Aber wir haben die Verantwortung für uns und unser Leben selbst übernommen. Das ist es, was letztendlich zählt.
Liebe Grüße
Tim
P.S. Ich habe einen kostenlosen Kurs zum Thema Selbstwertgefühl entwickelt in dem du lernst, wieder eine gesunde und liebevolle Beziehung zu dir selbst aufzubauen und dir alles Glück und Erfolg auf dieser Welt auch zu gönnen.
Trage dich hier ein und es geht sofort los.
Danke für den super hilfreichen Artikel! :)
Danke für die Verlinkung! :)