Selbstbild

Wie dich dein Selbstbild erfolgreich werden lässt

Das Selbstbild.

Generationen von Philosophen, spirituellen Suchenden und ganz gewiss auch weniger eloquenten Geistern haben sich ihr Leben lang den Kopf darüber zerbrochen, wer sie eigentlich sind.

Energiewesen?

Ein Tier mit etwas größer geratenem Gehirn?

Teil eines großen Ganzen oder doch eher ein bedeutungsloses Rädchen im großen Getriebe des Lebens?

Wir alle wollen etwas sein…

Trotzdem weiß niemand so recht, wer er wirklich ist und trotzdem wollen wir alle etwas sein.

Erfolgreicher, klüger, sportlicher, empathischer, authentischer.

Die Liste ist mindestens so lang wie die Schlange beim Bäcker am Sonntag Morgen.

Anstatt mich in die lange Reihe derer einzureihen, denen während allem Nachdenkens ein grauer Bart gewachsen während das richtige Leben an ihnen vorbeigezogen ist, beschäftige ich mich lieber mit den praktischen Aspekten dieser zugegebenermaßen sehr interessanten Fragestellung.

Ich gehe der Frage nach, was für ein Mensch ich denke zu sein.

Ich untersuche das Bild, welches ich von mir habe und was jedes meiner Gefühle und Handlungen zu kontrollieren scheint.

Mein Selbstbild.

Viel wichtiger noch, ich beschäftige mich intensiv damit, wie ich Einfluss auf dieses Selbstbild nehmen kann, sodass ich glücklicher werde und meine Ziele erreiche.

Wie schon der alte Henry Ford wusste:

„Ganz gleich, ob sie denken sie können etwas oder sie können es nicht, sie haben recht.“

Ich lade dich ein, mir in diesem Artikel dabei zu folgen und mit mir auf eine lockere und leicht verständliche Weise in die Welt deines Selbstbildes einzutauchen.

Was dein Selbstbild ist

Jeder Mensch verfügt über ein immens detailliertes Bild von sich.

Es entsteht aus Erfahrungen, Erfolgen und Niederlagen, die wir durchlebt haben.

Wenn du wissen möchtest, wie es um dein Selbstbild bestimmt ist, dann höre und schaue in deinem täglichen Leben genauer hin.

  • Wie sprichst du über dich?
  • Wie enden Sätze, die mit „Ich bin…“ beginnen?
  • Was geistern für Bilder in deinem Kopf herum, wenn du an dich denkst? Siehst du dich erfolgreich und beliebt? Oder eher als Versager und abgelehnt?
  • All diese Fragen geben Auskunft über dein Selbstbild.

Klarheit des Selbstbildes

Dieses Selbstbild ist bei manchen klar wie Kloßbrühe, bei anderen so verschwommen, dass es zu erkennen ernsthaft schwerfällt.

Deshalb ist es wichtig, genauestens hinzuschauen.

Sich seines Selbstbildes nicht explizit klar zu sein ist unproblematisch, solange unser Selbstkonzept realistisch und positiv eingefärbt ist. Denn aus einem positiven Selbstbild entsteht Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Problematisch wird es, wenn wir über ein schlechtes Selbstbild verfügen.

Ein Selbstbild…

  • …in den wir ungerechtfertigterweise denken, dass wir nichts können.
  • …in dem wir denken, wir wären nicht genug.
  • …in dem wir davon überzeugt sind, wir wären unserer Wünsche und Träume nicht würdig.

Da wir immer genauso handeln, wie die Person, für die wir uns halten, können wir per Definition nicht dauerhaft erfolgreich sein, wenn wir uns für eine erfolglose Person halten.

Alle Anstrengungen werden ohne Effekt verpuffen. Wir werden unsere Erfolge und guten Emotionen so lange sabotieren, bis sie dem entsprechen, was wir denken zu verdienen.

„Ich habe die 1 in Mathe gar nicht verdient, das war nur Glück und außerdem waren die Aufgaben so leicht.“

Weitere Auswirkungen unseres Selbstbildes

In einem Experiment schrieben Schüler einen Mathetest, um ihre mathematischen Fähigkeiten einzustufen.

Den Schülern, die am schlechtesten abschnitten wurde hinterher gesagt, sie gehörten zum oberen Leistungsdrittel.

Prompt verbesserten sich ihre Leistungen im nächsten Test signifikant. Ihr Glaube an ihre mathematischen Fähigkeiten hat ihnen geholfen, sehr viel bessere Leistungen zu erzielen.

Dein Selbstbild lässt sich verändern

Diese Testergebnisse zeigen, dass es möglich ist, Einfluss auf unser Selbstbild zu nehmen und so unsere Fähigkeiten zu verbessern.

Unser Selbstbild ist „nur“ ein Konstrukt in unserem Kopf.

Es ist ein Modell.

SelbstbildDieses Modell kann über die Jahre schrecklich verzerrt worden sein. Es spiegelt dich nicht mehr im Geringsten wider. Es stellt dein Licht unter den Scheffel und macht dich kleiner, als du bist.

Doch konträr zur landläufigen Meinung haben wir mehr Einfluss auf unser Selbstbild, als vielen von uns bewusst ist.

Visualisieren – der Schlüssel zu einem realistischen Selbstbild

Ein neues Selbstbild kann weder durch Willenskraft allein noch dadurch erlangt werden, dass wir uns einfach dazu entscheiden.

Du brauchst Beweise für dein neues Selbstbild. Doch wo sollen wir diese Beweise herholen?
Aus deiner Vorstellungskraft! (Mehr dazu, wie du die Macht der Gedanken richtig einsetzt, findest du in meinem Artikel.)

Denn du (oder dein Unterbewusstsein) kann nicht unterscheiden ob du etwas in der realen Welt erlebst oder nur in deiner Vorstellung.

Ob du dir Dinge nur vorstellst, oder ob Dinge in deinem Leben wirklich passieren – dein Unterbewusstsein reagiert in beiden Fällen gleich. (Einziger Unterschied – wenn du dir etwas nicht intensiv und bildlich genug vorstellst).

Kreativ zu visualisieren ist dabei alles andere als schwierig. Du musst nichts dazulernen, denn du tust es jetzt schon jeden Tag.

Wenn du beispielsweise über irgendwelchen Mist aus deiner Vergangenheit nachgrübelst oder dir Sorgen über die Zukunft machst.

Mit einem schlechten Selbstbild stellst du dir bildlich vor, wie du klein und unbedeutend bist, wie du zusammengekauert und ohne Selbstvertrauen durch die Welt läufst und wie du immer und immer wieder versagst.

Nicht gerade aufbauend.

Wenn du sowieso ein mentales Bild von dir hast, wieso nicht gezielt Einfluss auf dieses Bild nehmen?

Wieso stellen wir uns nicht als die Person vor, die wir sein wollen?

Denn im Gegensatz zur Umwelt können wir unsere mentalen Bilder komplett kontrollieren.

Wir können immer entscheiden, was wir uns vorstellen.

Wenn wir lernen, unsere Gedanken wirklich zu kontrollieren, dann können wir in unserem Kopf unser Verhalten „üben“.

Wir können uns genau entscheiden, wie wir uns in bestimmten Situationen verhalten wollen.
Dieses mentale Training schafft Veränderung.

Weißt du überhaupt, was für ein Mensch du sein möchtest?

Die meisten Menschen wissen nur zu genau, wie sie nicht mehr sein möchten. Auf die Frage, was sie stattdessen denn gerne hätten, wissen sie meistens keine Antwort.

Also ist der erste Schritt einer jeden Veränderung, dich zuerst in deiner neuen Rolle zu sehen. Mach dir ein ganz genaues Bild davon, als was für eine Person du dich gerne sehen möchtest.

Möchtest du selbstbewusster sein?
Stell dir ganz genau vor, wie du sein möchtest. Stell dir vor, wie du dich bewegst, wenn du einen Raum betrittst, wie du guckst, was du für eine Körpersprache hast und was für Klamotten du trägst?

Stell dir das alles in den größten und schillerndsten Farben vor.

  • Möchtest du lustiger und lockerer werden? Stell es dir vor!
  • Möchtest du dich selbst besser behandeln? Stell es dir vor!
  • Möchtest du dich selbst mehr akzeptieren? Stell dir vor, wie das aussehen könnte.
  • Möchtest du offener und herzlicher werden? Stell es dir vor!

Dein Unterbewusstsein wird gar nicht anders können, als diese Anweisungen erst zu nehmen und dafür zu sorgen, dass es bei dir in die richtige Richtung geht.

Selbstbild visualisieren

Durch unsere Vorstellungskraft haben wir die Macht, unser Selbstbild so zu gestalten, wie wir es wollen.

Dabei geht es übrigens nicht darum, einen fiktiven Übermenschen zu schaffen, der in 3 Tagen Millionär wird und die Welt regiert.

Solch ein übersteigertes Selbstkonzept ist genauso unrealistisch, wie unser jetziges, in dem wir uns unter Wert verkaufen (Arroganz und Selbstüberschätzung sind übrigens Auswirkungen von Minderwertigkeitsgefühlen oder Unsicherheit).

Wir wollen unser altes, gestörtes Selbstbild angleichen und unser Selbstsabotage den Garaus zu machen.

Denn in den meisten Menschen – auch dir – steckt viel mehr, als du glaubst.

Immer, wenn ich merke, dass ich mich als zu schüchtern, unsicher oder durchsetzungsschwach sehe, dann gehe ich in mich. Ich schaue, ob es irgendwann einmal eine Situation in meinem Leben gab, in der ich absolut selbstsicher und voller Selbstvertrauen war.

Wenn es das schon einmal gab, dann ist das der Beweis dafür, dass es in mir steckt. Dann bin ich der Einzige, der es gerade nicht zulassen und an die Oberfläche treten lassen kann.

Ich stelle mir dann direkt und deutlich vor, wie ich stattdessen sein, fühlen und handeln möchte.

Zahlreiche Studien haben bewiesen, dass solch ein Training wirkungsvoll ist. Fast alle Spitzensportler führen mentales Training aus.

Es konnte bei Schwimmern sogar festgestellt werden, dass während der Vorstellung sogar genau die Muskelpartien angesprochen werden, die zu genau dem vorgestellten Zeitpunkt des vorgestellten Wettkampfs auch wirklich aktiv wären.

Dran glauben ist der Schlüssel zum Erfolg

Die einzige Voraussetzung ist, dass wir an unser neues Selbstbild genauso stark glauben, wie an unser altes.

Unser Unterbewusstsein ist nicht gerade Veränderungsweltmeister. Es könnte gut sein, dass es dir einreden will, dass „du so ja gar nicht bist“ oder „du bloß keine Luftschlösser bauen sollst“.

Doch hier ist dein altes Selbstbild am Werke, das verzweifelt versucht, alles beim Alten zu lassen.

Höre zu, aber lasse dich nicht beeinflussen. Visualisiere einfach weiter. Je mehr und öfters du dies tust, desto stärker wirst du daran glauben.

Wie überall ist hier auch Konstanz der Schlüssel zum Erfolg. Es hilft nichts, 2 Wochen lang dein neues Selbstbild zu visualisieren und danach dann wieder in alte Muster zu verfallen.

Wann bin ich auf dem richtigen Weg?

Du wirst genau in dem Moment wissen, dass du auf dem richtigen Wege bist, wenn du ein schüchterner Mensch bist und dich dabei vorstellst, wie du mit Lockerheit, Witz und Freude mit anderen Menschen umgehst und dich dabei gut fühlst.

Sobald du keinen emotionalen Bezug mehr zu deinem visualisierten Selbst hast, hast du ein wenig zu hoch gegriffen.

Stell dir jetzt eine Version von dir vor, an die du glauben kannst.

Wenn du dich dabei gut fühlst dann weißt du, dass du dich so visualisierst, wie es deinem wahren Ich entspricht.

Weitere Möglichkeiten einer positiven Selbstwahrnehmung

Erlernter Optimismus:

Erlernter Optimismus ist die Kunst, das Glas halb voll zu sehen, anstatt halb leer. Es ist eine Fähigkeit, die sich, wie der Name schon sagt, genauso lernen lässt, wie Jonglieren.

Es bedeutet, dass wir unseren Fähigkeiten vertrauen und Niederlagen als temporär anzusehen.
Alleine durch diese Einstellung können wir unser Selbstbild fundamental verbessern. Mehr dazu erfährst du in meinem Artikel zum Thema Selbstwirksamkeitserwartung.

Aufbauende Selbstgespräche:

SelbstbildUnglaublich, wie manche Menschen mental auf sich einhauen. Glaube mir, ich spreche da aus Erfahrung.

Je mehr wir uns jedoch angewöhnen, positive und aufbauende Worte und Sätze in unser Leben einfließen zu lassen, desto mehr wird sich unser Selbstbild verbessern. Sprechen wir gut mit und über uns, entsteht so die Annahme, dass wir ein guter Mensch sind, der es drauf hat.

Sich selbst etwas gönnen:

Wie zeigen wir, dass wir jemand anderen mögen?

Wir sagen es ihm und wir zeigen es ihm. Beispielsweise mit einem Geschenk oder einer Einladung zum Essen.

Aber bei uns selbst? Oftmals leider Fehlanzeige!

Das warme Worte uns selbst gegenüber effektiv unser Selbstbild stärken, haben wir gerade schon herausgefunden.

Genauso effektiv ist es, uns gut zu behandeln. Sich wirklich Zeit zu nehmen und sich ein leckeres Essen zu gönnen oder eine Massage oder was auch immer sich für dich gut anfühlt.

So zeigst du dir, dass du dir etwas wert bist und nimmst direkt Einfluss auf dein Selbstbild.

Referenzerfahrungen

Ein realistisches, positives Bild von sich fest installiert zu haben, ist die Grundlage für ein anderes Auftreten und Handeln in der realen Welt.

Stellst du dir genau vor, wie du gerne handeln würdest, dann gibst du deinem Unterbewusstsein die Aufforderung, genau das zu tun. So erzeugst positive Referenzerfahrungen in der realen Welt, die dich in deinem Weg unterstützen.

2 Kommentare
  1. Ann-Katrin
    Ann-Katrin sagte:

    Lieber Tim,

    Ich mag den Artikel!
    Wenn ich lese dass es wichtig ist sich realistisch zu visualisieren, bin ich schon erleichtert.

    Ich habe durch deine Artikel und dein Buch einen Zusammenhang gelernt welcher sich über das Thema Selbstbild, Selbstvertrauen und Disziplin erstreckt. Ich kann alle deine Texte entweder auf mich anwenden oder erkennen wo ich anders bin und anders denke!
    Nichts geht ohne hinsetzten und tun! Aber sich in deinen Gedanken zu verlieren und zu lesen macht Spaß.

    Liebe Grüße
    Ann-Katrin

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