Wer bin ich

Wer bin ich? 7 Fragen um es heute herauszufinden

Die Frage “Wer bin ich?” ist mindestens so alt wie die Menschheitsgeschichte.

Ihre Beantwortung spannender als jeder Krimi.

Solange wir kein klares Bild davon haben, wer wir sind, laufen wir dem Glück hinterher.

Denn nur wer sich intensiv mit sich selbst beschäftigt, wird ein Leben führen können, dass maßgeschneidert für ihn ist.

Alle anderen lassen ihre Werte mit Füßen treten und laufen den Zielen anderer hinterher – schlicht weil sie ihre Werte und Ziele nicht kennen.

In diesem Artikel nehme ich dich daher mit auf eine spannende Reise zu dir.

Ich zeige dir, wie du dich so tief kennenlernen kannst, wie du es noch nie getan hast und hinterher der Antwort auf die Frage “Wer bin ich” einen ordentlichen Schritt näher gekommen bist.

Hast du Lust auf dieses Abenteuer?

Also, Sachen packen und los geht’s.

Wer bin ich

Wer bin ich? Wieso viele keine gute Antwort haben

Durch Medien und die Gesellschaft prasseln von allen Seiten Botschaften auf uns ein. Sie geben uns hundert Arten vor, wie wir zu sein haben.

Da kann man sich selbst schon einmal drin verlieren.

Sehr verwirrend.

Daher ist der erste Schritt zur Selbsterkenntnis, wieder mehr Fokus auf uns selbst zu richten.

Wenn du eine ehrliche und unverfläschte Antwort haben möchtest, dann nimm dir wieder mehr Zeit für dich und zwar ohne Ablenkungen.

Entwickle ein feines Gespür für deine Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse. Vieles, was du durch diesen Artikel über dich erfahren wirst, liegt im Moment noch im Verborgenen.

Mit mehr Achtsamkeit und Fokus auf uns selbst wollen wir es wieder zu Tage fördern.

Das wird super-interessant, also ließ schnell weiter!

Wer bin ich? – Sei bitte ehrlich zu dir

Noch eine kurze Sache.

Sei während dieses Prozesses bitte zu 100% ehrlich zu dir. Es bringt nichts, wenn du absichtlich an etwas vorbeischaust, nur um kein ungutes Gefühl zu bekommen.

Dann läuft das Ganze hier ins Leere. Fasse den Entschluss und bringe den Mut auf, dich auch den unangenehmen Dingen schonungslos zu stellen.

Das ist die absolute Vorraussetzung für ein Gelingen dieses Prozesses.

7 Bereiche für mehr Selbsterkenntnis

1. Finde deine persönlichen Grenzen heraus

Grenzen sind individuell. Wo ein Mensch direkt aus der Haut fährt, bleibt ein anderer vollkommen ruhig und gelassen.

Daher kannst du eine Menge über dich erfahren, wenn du dir ausführlich Gedanken über deine Grenzen machst.

Es gibt einige simple Fragen, um deinen Werten auf die Schliche zu kommen.

Frage dich:

  • Wann hattest du das letzte Mal das Gefühl, dich verteidigen zu müssen?
  • Wann hast du das letzte Mal bereut etwas getan zu haben, was du eigentlich nicht tun wolltest?
  • Über welches Verhalten eines Menschen hast du dich das letzte Mal bei jemand anderem beschwert?

In den Antworten auf diese Fragen findest du Hinweise auf deine Grenzen. Erkennst du deine persönlichen Grenzen, erkennst du dich selbst.

2. Wie du deine Wünsche und Bedürfnisse erkennst

Jeder Mensch hat Wünsche und Bedürfnisse.

Doch Viele sind sich über diese nicht im geringsten im Klaren. Wenn überhaupt haben sie nur eine grobe Vorstellung davon, was sie sich vom Leben wünschen.

Daher bietet es sich an, hier etwas tiefer zu forschen.

Frage dich, was dir wichtig im Leben ist.

Besonders eignen sich Momente, in denen Unzufriedenheit in dir aufkommt, um deinen Bedürfnissen auf die Schliche zu kommen.

Denn hier wurde ganz klar eine Bedürfnis nicht befriedigt.

Vielleicht bist du unzufrieden, weil dein Partner sich nicht für deine Hilfe bedankt hat.

Hier wurde dein Bedürfnis nach Wertschätzung und Anerkennung nicht geachtet.

Wenn du genervt bist, dass du im Job jeden Tag den gleichen Mist machen musst, dann ist dein Bedürfnis nach persönlichem Wachstum nicht erfüllt worden.

Doch oft sind wir nur unzufrieden und genervt – wissen aber nicht, wieso.

Beschäftige dich daher intensiver mit deinen Bedürfnissen und lerne dich so besser kennen.

P.S. Eine Liste mit Anregungen für Bedürfnisse findet du hier.

3. Deine persönlichen Eigenschaften

“Was bist du eigentlich so für eine(r)?”

Welche Eigenschaften machen dich aus? Was sagen andere Menschen öfters über dich? Was würdest du in einer Personenbeschreibung über dich niederschreiben? Was zeichnet dich ganz besonder aus?

Mach dir keinen Stress mit der Antwort. Lasse alles da sein. Alles ist richtig und für die meisten Menschen ersichtlich.

Frage dich:

  • Wie würde ich mich anderen Menschen gegenüber vorstellen?
  • Welche Adjektive passen am besten zu mir?
  • Was unterscheidet mich von anderen Menschen?
  • Was sagen meine besten Freunde öfters über mich?

P.S. Eine wirklich umfassende Liste von Charaktereigenschaften zur Inspiration findest du übrigens unter diesem Link.

4. Finde deine (verborgenen) Stärken

Wer bin ich Stärken

Vor allem Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl haben ein Problem damit, zu ihren Stärken zu stehen.

Dabei hat jeder Mensch stärken. Jeder.

Ja, auch du.

Doch viele Menschen handeln nach dem Motto: “Eigenlob stinkt” und versagen sich so wahnsinniges Wachstumspotential. Hier tiefer zu gehen wird dir eine Menge über dich verraten.

Folgende Übung hat mich damals so richtig geflasht: Nimm ein Blatt Papier und einen Stift und höre nicht auf zu schreiben, bevor du nicht mindestens 50 Stärken aufgeschrieben hast.

“Ja aber das packe ich niemals”, höre ich dich sagen.

“Doch, packste”, höre ich mich sagen.

Ok, ich will mal nicht so sein…hier findest du ein paar Fragen, die du benutzen kannst, falls du dich etwas schwer damit tust.

Frage dich:

  • “Was kann ich besonders gut?”
  • “Welche Dinge tue mir mir Leichtigkeit?”
  • “Wobei fragen mich meine Mitmenschen um Hilfe?”
  • “Wofür werde ich oft gelobt?”
  • “Für welche Fähigkeiten werde ich bewundert?”

Gib dem ganzen ruhig ein wenig Zeit. Wenn du das Gefühl hast, dass dir nichts mehr einfällt, bleib noch eine Weile dran. Ich bin mir sicher dass dort noch etwas hochkommen wird.

Lasse auf deinen inneren Kritiker außen vor – schreibe alles auf, was dir in den Sinn kommt, auch wenn es sich noch so unbedeutend anfühlt.

P.S. Du kannst auch enge Freunde oder deine Familie fragen, was sie als deine Stärken sehen. Dort werden einige Stärken zutage kommen, an die du vorher im Leben nicht gedacht hättest.

5. Erkenne und akzeptiere deine Schwächen

Neben seinen Stärken hast du ebenfalls Schwächen. Das ist vollkommen normal und in Ordnung so.

Aber für eine umfassende Antwort auf die “Wer bin ich”-Frage, darf eine Beschäftigung mit ihnen in keinem Fall fehlen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Antworten hier förmlich aus dir heraussprudeln werden.

Also, los geht’s.

Frage dich:

  • “Wobei scheitere ich immer wieder?”
  • Was fällt mir viel schwerer als anderen Menschen?”
  • “Wobei schneide ich ständig schlecht ab?”
  • “Was wurde an mir schon häufiger kritisiert?”
  • “Welche Eigenschaft an dir kannst du so gar nicht leiden?”

Na, wie war das? Etwas neues dabei? Wichtig ist hierbei, dass du deine Schwächen erstmal akzeptierst anstatt Widerstand gegen sie zu leisten.

Aus diesem Zustand heraus kannst du dich liebevoll und nachhaltig verändern und persönlich wachsen.

6. Eine Fragen um deine Werte herauszufinden

Deine Werte sind oft unbewusst entstanden. Trotzdem steuern sie präzise und ohne dass du es merkst jeden einzelnen deiner Lebensbereiche.

Sie sind es, die darüber bestimmen, wie du handelst und welche Entscheidungen du triffst.

Daher ist es höchste Eisenbahn, deinen Werten mehr Aufmerksamkeit zu schenken und sie an die Oberfläche zu holen. Das wird dazu führen, dass du dich auf einer ganz neuen Ebene erkennst.

Wofür stehst du in dieser Welt eigentlich? Was ist dir wichtig im Leben? Kennst du deine persönlichen Werte und noch viel wichtiger: handelst du auch im Einklang mit ihnen?

Stelle dir jetzt die Frage: „Was ist mir in jedem dieser Lebensbereiche besonders wichtig?

  • Beziehungen
  • Gesundheit
  • Beruf/ Finanzen
  • Familie
  • persönliche Entwicklung/ Spiritualität

Beispiel Beziehung: In einer Beziehung kann dir zum Beispiel Treue wichtig sein, oder aber Freiheit.

Kannst du dir vorstellen, dass deine Beziehung ein klein wenig anders aussehen würde, wenn dir Treue wichtig ist, als wenn du dich eher nach Freiheit sehnst? :)

Möchtest du dich tiefergreifend mit deinen persönlichen Werten beschäftigen, dann ließ dir meinen Artikel zum Thema durch.

Außerdem gibt es noch einige gute Gedankenexperimente bzw. Spiele, um deinen Werten näher zu kommen.

Weitere Übungen, um deine Werte herausfzuinden:

7. Vermeide diese Fehler bei der Zielsetzung

Wer bin ich Ziele

Weißt du eigentlich, was deine Ziele sind? Ich meine weißt du es genau? Weißt du außerdem, ob es deine eigenen Ziele sind, oder sie von jemandem fremdbestimmt wurden?

Zu Punkt 1) Viele Menschen haben irgendwie, irgendwo, irgendwann einmal ein paar Gedanken an ihre Ziele verschwendet.

Dabei ist es oft bei einem profanen “Ich möchte mehr Geld verdienen…” oder “So ein wenig abzunehmen wär schon schön…” geblieben.

Auch wenn das sicherlich Ziele sind, kannst du genauso gut Altgriechisch lernen – beides bringt dich im Leben nicht wirklich weiter.

Mache dir daher genaue Gedanken über deine Ziele.

Forumliere sie aus. Benutze eines der vielen Zielsetzungssysteme um herauszufinden, was du wirklich willst und um einen bombensicheren Plan zu erstellen, wie du dort hinkommen kannst.

Dabei wirst du eine Menge über dich selbst lernen.

Erster Schritt: Suche dir eines deiner “Ziele” aus und versetze dich in genau den Moment, in dem du es erreicht hast. Mache diese Bilder groß und bunt. Visualisiere es immer wieder und verändere es solange, bis es sich zu 100% gut anfühlt.

Diese einfache Übung wird dein Unterbewusstsein darauf programmieren, das Ziel zu erreichen.

Zu Punkt 2) Es gibt Menschen, die rennen ihr Leben lang Zielen anderer Menschen hinterher.

Sie wollen ihren Vater nicht enttäuschen oder haben Angst vor der Gesellschaft schlecht auszusehen oder im Freundeskreis nicht gut anzukommen.

Erwartungen anderer spielen bei unserer Zielauswahl mitunter eine stärkere Rolle, als wir wahrhaben wollen.

Also sei ehrlich zu dir und hinterfrage. Ein erstes Indiz könnte sein, wenn sich der Weg zu diesem Ziel wie ein ständiger Kampf anfühlt und dir Null Freude bringt.

Persönlichkeitstests

Persönlichkeitstests können dir wertvolle Hilfestellung dabei geben, dich besser kennenzulernen.

Merke: Diese Tests können immer nur ein Modell der Realität sein. Sie geben die Anhaltspunkte, erfassen deine komplette Persönlichkeit und Individualität jedoch niemals im Detail.

Ich habe einmal zwei kostenlose und umfangreiche Persönlichkeitstests beschrieben.

Anbei findest du direkt Links, wo du sie kostenlos absolvieren kannst (+direkte Auswertung).

1. Wer bin ich? Der Myer-Briggs Test

Der Myer-Briggs Test unterscheidet zwischen 4 Persönlichkeitsstrukturen. Diese 4 Strukuren sind in jedem Menschen unterschiedlich ausgeprägt und werden per Fragebogen erfasst.

Als Rückmeldung bekommst du eine Kombination aus 4 Buchstaben, die dir wertvolle Informationen über dich gibt.

Mit diesen Informationen fällt es dir leichter, dich zu verstehen. Er kann wichtige Hinweise liefern, die dir bei der Beantwortung der Frage “Wer bin ich” unter die Arme greifen können.

Die 4 Strukturen

  • Worauf richtest du deine Aufmerksamkeit: Extraversion (E) oder Introversion (I)?
  • Wie nimmst du Informationen auf: Sensitives Empfinden (S) oder Intuition (N)?
  • Wie fällst du Entscheidungen: Durch Denken (T) oder Fühlen (F)?
  • Wie gehst du mit der Welt um: Durch Urteilen (J) oder Wahrnehmen (P)

Hier findest du 2 kostenlose Test nach Myer-Briggs:

Viel Spaß damit.

2. Das Enneagramm

Im Enneagramm gibt es neun unterschiedliche Persönlichkeitsausprägungen. Jeder dieser Ausprägungen kommt mit bestimmten Verhaltensweisen, Filtern und Betrachtungsweisen dieser Welt daher.

Es macht möglich zu erklären, wieso zwei Menschen in der gleichen Situation komplett anders denken, fühlen und handeln.

Das Enneagramm ist ein sehr komplexes Modell, trotzdem kannst du mit einem Test schon in ein paar Minuten ein erstes Gespür dafür bekommen, welcher Typ du bist.

Diese Erkenntnis kann dir helfen, dich tiefer zu verstehen und zu erkennen, wer du bist.

Natürlich ist jeder Mensch vollständig einzigartig und besonders und daher muss auch dieses Modell zwangsläufig verkürzt sein.

Trotzdem kann es dir Seiten von dir zeigen, die womöglich bisher in deinem Unterbewusstsein geschlummert haben.

Sie erklären dir immer wiederkehrendes Verhalten und legen so den Grundstein für profunde Selbsterkenntnis und können dir dabei helfen, diese Dinge schlussendlich aufzulösen und persönlich wie spirituell zu wachsen.

Wer mehr über das Enneagramm erfahren möchte, der klickt am besten hier oder kauft sich direkt dieses Buch.

Kostenloser Enneagramm-Test im Internet

Wer sofort erste Anhaltspunkte bekommen möchte, welcher Enneagrammtyp er sein könnte und welche Eigenschaften, Stärken und Schwächen damit einhergehen, der kann das online ganz bequem testen.

Los gehts.

Einen Schritt tiefer gehen: Meditation

Wer bin ich Meditation lernen

Am Ende sind das alles gute Anhaltspunkte um dich besser kennenzulernen.

Eine rein intellektuelle Antwort auf diese Frage kann jedoch niemals zufriedenstellen.

Wir können unserem wahren Ich nur näher kommen, wenn wir erspüren lernen, wer wir wirklich sind.

Das coole: Du musst dafür nicht seitenlang den Notizbuch vollkritzeln. Fühlst du einmal die Wahrheit, dann fühlst du sie. Dann gibt es die Frage nach dem “Ich” innerhalb einer Millisekunde nicht mehr.

Dann weißt du es. Doch wie kommt man da hin? Simpel: Meditation lernen.

Außerdem gibt es gibt’s im nächsten Kapitel eine simple Gedankenübungen dazu, also ließ direkt weiter.

>Wie du im Kino deinem wahren Selbst näher kommen kannst

Möchtest du dem, was du wirklich bist, einen Schritt näher kommen, dann kann dir folgende Metaphie von Michael Singer dabei helfen.

Stell dir mal vor du sitzt im Kino und genießt einen Film. Normalweise benutzt du dabei vor allem zwei deiner Sinne.

  • Deinen Sehsinn
  • Deinen Hörsinn

Wenn der Regisseur es geschafft hat, ein perfektes Zusammenspiel dieser Sinnesreize zu schaffen, dann wirst du schnell komplett in den Film hineingezogen.

Du vergisst dann, dass du im Kino sitzt.

Dann “vergisst” du deine persönlichen Gedanken und Gefühle und nimmst nur noch das wahr, was im Film passiert.

Ich denke du kennst das Gefühl, nach zwei Stunden “aufzuwachen” und mit einem guten Gefühl aus dem Kino herauszugehen.

Jetzt fängt unser kleines Gedankenexperiment an. Stell dir einmal vor, im Kino gäbe es ein Gerät, dass Gerüche und Geschmack authentisch darstellen kann.

Jetzt gibt es schon 4 Reize, die dein Bewusstsein in den Film hineinziehen. Du wirst viel schneller und tiefer im Film involviert sein.

Als nächstes kommt noch ein Anzug hinzu, der auf deiner Haut Reize wie Berührungen auslösen kann –  so echt, dass du keinen Unterschied zum realen Leben mehr erkennen kannst.

Wow, du würdest in Rekordzeit in den Film gezogen werden und “dich” vollsständig vergessen.

Doch nicht zu 100%.

Denn es kann auch sein, dass dich der Film trotz all seiner Effekte langweilt.

Deine Gedanken fangen an zu wandern. Du denkst an deinen Einkauf und den Streit mit deinem Partner. Du kannst also selbst in so einem Feuerwerk der Reize komplett in deinen Gedanken verlorengehen.

Du bist also immer noch bewusst und weißt – hier bin ich und da ist der Film mit all seinen Reizen.

Gut, weiter im Experiment.

Stell dir als nächstes vor, dass die moderne Filmtechnik auch in der Lage wäre, deine Gefühle und Gedanken zu steuern.

Uuuups…

Jetzt kannst du nur hoffen, dass dir jemand diesen Apparat nach dem Film wieder abnimmt.

Denn auf einmal hast du keine Möglichkeit mehr, zu “entkommen”.

Du bist jetzt nicht mehr du.

Du denkst keinen “deiner” Gedanken mehr, du fühlst keine “deiner” Gefühle mehr.

“Du” kannst jetzt nicht mehr sagen, dass dir dieser Film nicht gefällt. Denn dafür bräuchtest du einen unabhängigen Gedanken – leider werden gerade alle Gedanken von dem Film kontrolliert.

Wir halten fest: Das einzige, was jetzt noch “du” ist, ist das, was wahrnimmt – ein Bewusstsein. Das ist das einzige, was niemals veränderbar ist.

Das ist es, was du bist.

Das überkrasse:

Wir leben unser Leben meistens genauso, wie in so einem Hightechkino. Wir sind komplett identifiziert mit unseren Gefühlen, Gedanken, Gerüchen und Körperwahrnehmungen.

Wir denken, das wären wir.

Doch wenn es möglich ist, all das zu tauschen, dann kannst du davon nichts sein.

Denn mit komplett neuen Gedanken, Gefühlen usw. wärst du komplett jemand anders. Das, womit du in diesem Moment des Lesens dieses Artikels als “Ich” identifiziert bist, gibt es nicht mehr.

DAS ist es, was du WIRKLICH bist

Was bleibt, ist dein Bewusstsein – das, was wahrnimmt. Das ist es, was du eigentlich bist. Wenn das ausgeht, bist du weg.

Wenn du das erfahren willst, dann musst du lernen, in die Beobachterrolle zu wechseln.

Dein Bewusstsein kann sich auf alles fokussieren – wieso also nicht auch auf sich selbst.

Das sieht folgendermaßen aus: Anstatt deine Gedanken wahrzunehmen (zu hören), nimmst du wahr, dass du deine Gedanken wahrnimmst.

Du bist nicht mehr mit ihnen identifiziert. In diesen Zustand zu kommen, in dem du dein Bewusstsein auf sich selbst fokussierst anstatt auf deine Gedanken, Gefühle usw. erkennst du, wer du bist.

Das ist so, als wenn du auf deiner Couch sitzt und einen Film schaust. Du bist komplett in den Film versunken. Jetzt fasst dich jemand an der Schulter an und du bemerkst, dass du da sitzt und den Film schaust.

Du bist aufgewacht.

Das wars.

Das ist die wahre Antwort auf die Frage “Wer bin ich?”

Wenn du hier noch tiefer eintauchen möchtest, dann ließ dieses Interview mit Ramana Maharshi.

11 Kommentare
  1. joschi
    joschi sagte:

    In wie fern bezieht sich das auch auf die Zielsetzung, bzw. wenn ich einfach etwas machen will? Es gibt einfach Zeiten da setze ich mir neue Ziele und gehe diese an, einfach weil mich diese Aufgaben erfüllen. Woran differenziere ich das nun ob das quasi „ich“ oder ich bin? Geht es darum warum man es tut? In meinem aktuellen „Projekt“ geht es darum eine gewisse Gruppe von Menschen zusammen zu bringen, und der Gedanke daran erfüllt mich mit Zufriedenheit. natürlich möchte ich auch Geld damit verdienen um mir materielle Dinge zu kaufen. Einfach weil es Spaß macht. Woran erkennt man nun aus welchen Gründen man eigentlich tut was man tut? ist nicht eine gesunde Mischung aus beidem das Beste?

    Grüße

    Antworten
    • Tim Hamer
      Tim Hamer sagte:

      Hey Joschi,

      wenn du Dinge nur tust, um hinterher jemanden damit zu beeindrucken bzw. dich dadurch zu definieren, dann ist das kontraproduktiv. Denn Dinge oder äußere Umstände können nie definieren, was du wirklich bist. Viele Leute versuchen das aber leider immer noch viel zu sehr.

      Wenn du Dinge tust und dir Ziele setzt, weil du Spaß an ihnen hast, dann ist das völlig unproblematisch. Sobald es aber darum geht, dich dadurch als Person definieren zu wollen oder gar um dich von anderen abzugrenzen, dann ist das von der Warte eines stabilen Selbstwwetgefühls betrachtet nicht sehr hilfreich, denn diese Dinge sind außerhalb deiner Kontrolle.

      Wenn du dich durch deine Projekte definierst dann läufst du immer Gefahr dass bei einem Scheitern dein gesamtes Selbstbild kolabiert. Solange du weißt dass du mehr bist, als nur das, was du hast oder tust, macht dir ein Scheitern kaum etwas aus :)

      Antworten
  2. Björn
    Björn sagte:

    Super Artikel, lese auch grad Eckart Tolle, für mich wars ein riesen Augenöffner :)

    Sehr interessant was du über die Kolumbianer schreibst. Die sind ganz Europa scheinbar einen großen Schritt voraus in dieser Hinsicht.

    Antworten
    • Tim Hamer
      Tim Hamer sagte:

      Hey Björn,

      das Ganze sollte man natürlich sehr differenziert sehen, aber in dieser Region hatte ich schon das Gefühl, dass es so ist!

      Eckthart ist der Boss, sowieso! Kann man auch gerne 10x lesen oder hören seine Sachen, ist immer wieder was Neues dabei!

      Antworten
  3. der Ing genannt wird
    der Ing genannt wird sagte:

    Hey, werdet euch eurer Anziehungskraft bewust, handelt in Liebe und ihr werdet in Liebe behandelt.

    Wie kannst du wissen, ob du aus dem Sein handelst? Im Sein gibt es keinen Grund zu handeln. Alles was zum Sein nötig ist, wird dir gegeben. Da ist zum einen die bedingungslose Liebe. Da ist die Luft zum Atmen. Was soll sonst noch nötig sein?

    Jetzt kommt das, was sich der Verstand, verbunden mit dem Ego zufällig und unreflektiert ausmalt. Wir nennen das gemeinschaftlich Evolution.

    Da ist zum Beispiel diese Geschichte: Ich schaue in die Vergangenheit und erinnere mich eines früheren Hungers. Ich blicke in die Zukunft und erkenne meine Angst: Wenn ich nicht tätig werde, dann sterbe ich an Unterernährung. Das Ego will nicht sterben und erfindet eine Welt, wie sie nicht ist, eine Welt behaftet mit Problemen. Und das nur, damit diese Zufriedenheit in der Mitte aufhören solle und der Körper endlich zu den wirklich „wichtigen“ Taten schreiten kann. Dabei stellt sich mein Ego über das der Anderen und trennt sich gedanklich von Ihnen. Dieser illusionäre Mehrwert macht es mir dann auch leichter, den Anderen aus dem Weg zu räumen. Was weniger wert ist, ist auch weniger wert zu existieren.

    Wie komme ich aus diesem Teufelskreis? Ich könnte zum Beispiel für mich erkennen, dass es nicht nur das Ego als Dirigent einer großen Oper gibt. Es gibt auch das Orchester, die Akteure und es gibt Zuschauer. Ich gewöhne mich vielleicht daran, dass ich vor allem als Zuschauer hier bin. Ich kann WEISE entscheiden, wann ich klatsche, buhrufe oder einfach nur still da sitzte… ;)

    Wie kann ich erkennen, ob meine Handlungen aus dem Sein oder dem Mein stattfinden? Nun, ich muss mich fragen, ob es diese Handlungen außerhalb des meines Selbst überhaupt geben kann. Wenn ich dies auf einen speziellen Umstand hin mit ja beantworten kann, dann handele ich aus dem Sein heraus. Viel bleibt ja nicht außer atmen und Liebe :))) Im anderen Fall werde ich vielleicht aus der illusionären Verhaftung mit den Formen und der Zeit heraus handeln. Was ich immer tun kann, ausser am besten nichts zu tun, ist meine Sichtweise auf meine Gedanken und Gefühle zu ändern und dort Agilität und Meisterschaft zu erlangen. Angst vor Langeweile? Ja, mit eingebildeten Ängsten kann man das Ego immer wieder anregen, von sich zu plappern.

    Antworten
    • Tim Hamer
      Tim Hamer sagte:

      Wow, cooler Text. Hast du schonmal darüber nachgedacht, das irgendwo zu veröffentlichen? :)

      Ich merke immer mehr, dass ich diesem Zustand über das „mich spüren“ näher komme. Je mehr ich mit meinem Bewusstsein bei meinem Emfpindungen bin, desto mehr gehe ich weg vom Ego, von Gedankenspiralen und mehr hin zu einfachem Sein…ein schöner Wachstumsprozess ist das :)

      Liebe Grüße,
      Tim

      Antworten
  4. der Ing genannt wird
    der Ing genannt wird sagte:

    Hi Tim :)

    … schön, dass die Gedanken hier zeitlos verweilen dürfen …

    Zu deiner Frage, der Veröffentlichung: Durch meine ganz eigene Lebenssituation kam ich an diesen, wenn auch virtuellen, so doch formellen Ort. Menschen in ganz ähnlichen Umständen werden ganz natürlich auch hierher finden. Und können hier unsere Gedanken lesen und sich darin erkennen oder auch nicht. Ich schreibe dies, aber auch mein, unser aller Ego schreibt da mit. Diesem tollen Schweinehund will ich nicht zu viel Raum geben, also nicht, wenn sich’s vermeiden lässt. Der Raum ist für die Freiheit reserviert.

    Wir sind in der priveligierten Situation, dass mittlerweile auf dem Welt-Kasperletheater auch Kasperletheater draufsteht. Jeder Akteur ist sich seiner unbedeutenden und ziellosen Suche nach dem wie auch immer gearteten Höhepunkt bewust oder unbewust, egal. Er muss die Wahrheit nicht erkennen. Er muss nur die Scheuklappen absetzen. Und schon ist sie da, die ungeschminkte Wahrheit. Nicht mehr und nicht weniger.

    Dies ist so wichtig. Zum ersten Mal in der Geschichte werden wir uns finden. Nur auf Grund dessen, dass wir unsere Liebe hingeben wollen. Ohne Gewähr, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Ohne Dogma. Einfach, weil wir die Langeweile, die uns aus der Vergangeheit mit bunt/lauten Hämmern ins Hirn geklopft wird, nicht mehr ertragen können.

    Ich finde den Austausch von persönlichen Gedanken so belebend. Deshalb auch eine kleine Anekdote aus meiner Gedankenwelt, wenns mal schnell gehen muss oder wenn ich müde vom vielen Zugucken und denken bin:

    Also, da denke ich, mir hat jemand ans Bein gepinkelt und bin richtig sauer. Ich gehe sofort da rein und erkenne: ok. ganz klar, da ist mal wieder „du wirst nicht geliebt“ am Werk. Doch das Erkennen sagt mir ja noch nicht, wie ich mich jetzt verhalten soll. Der dualistische Verstand braucht jetzt ein bisschen Pfeffer: Ich versuche mir jemanden vorzustellen, der aus seinem Glück heraus handelt. Ich male Ihn mir richtig aus. Er ist jemand, der andere Menschen durch sein Handeln einfach nicht unglücklich machen kann. Er ist immer jemand, der absolut keine künstliche Autorität ausstrahlt, jedoch sonst aus jeder Pore Glückseligkeit verbreitet. So eine Art Superman des Glücks. Unbegreiflicherweise kommen mir dann immer Jesus und er Dalai Lama als Blitzdingens in den Sinn. Letztendlich nur Bilder von nicht persönlich begegneten Menschen, ich schweife ab… Dies ist für mich in diesen Situationen hilfreich, da es mir die Gewissheit gibt, nicht allein zu sein mit meinem Leid. Ich, der andere und Milliarden anderer Menschen können garnicht glücklich sein, weil sie dieses Glück einfach nicht verbreiten. Das echte Glück ist nur dies, das geteilt wird. Womit sich der Kreis auch im groben Gedankenstrom für mich schließen kann: „Du bist nicht allein (getrennt) mit deinem Leid“. Mein Ego ist von der Stichhaltigkeit dieser Placeboargumente so überzeugt, dass es sich wieder lebenserhaltenden Maßnahmen zuwenden kann ;) Ja, schlafen ist sooo wichtig…

    Liebe Grüße,
    Ing

    Antworten

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